Flutlicht, Fast-Sensation, Gänsehaut von der ersten Minute an - das gab es beim Spiel des VfL Bochum gegen Bayern München im Ruhrstadion. Nach 45 Sekunden scheiterte Simon Zoller freistehend. Die vergebene Chance ärgert den Stürmer noch immer, doch sie hatte auch etwas Gutes. Direkt im Anschluss standen die Anhänger des VfL Bochum auf und feuerten ihre Mannschaft noch leidenschaftlicher an. So eine Stimmung hatte es im Ruhrstadion lange nicht mehr gegeben. Nach den Chaos-Wochen mit großer Fan-Wut hat Bochum seine Fans erst einmal wiedergewonnen. Doch die Mannschaft muss noch mehr zurückzahlen.
VfL-Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz stellte sich nach der Partie in der Mixed-Zone den Medien und begann sein Statement zum Spiel mit einem Lob an die eigenen Anhänger: „Wir müssen uns wirklich bei den Fans bedanken, dass sie uns die Chance von Beginn an gegeben haben, ihnen etwas zurückzugeben. Es ist eine ganz schwierige Phase für den Klub. Sie waren von der ersten Minute an für uns da, sind während des Spiels mit der Mannschaft zusammengewachsen. So muss es in den nächsten Wochen weitergehen.“
Schindzielorz beschwört Einheit
Der 40-Jährige beschwor im Anschluss die Einheit im gesamten Klub für die kommenden Wochen im Abstiegskampf der zweiten Bundesliga. Gegen Bayern sei die Geschlossenheit zwischen Mannschaft und Fans da gewesen: „Das hat mich sehr gefreut. Genau auf diese Art und Weise muss sich der Klub für die Zukunft ausrichten. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir das auch in das Spiel gegen Nürnberg mitnehmen.“ Nach der erschreckenden 1:2-Pleite bei Holstein Kiel zuletzt hatten die mitgereisten Anhänger ihren Unmut über die Leistung der Mannschaft mehr als deutlich gemacht. Sie forderten eine Aussprache am Zaun, schrien zum Teil wüste Beschimpfungen in Richtung der eigenen Spieler.
Stürmer Simon Zoller: „Dinge unter der Gürtellinie müssen nicht sein. Dass die Fans aber sauer waren und enttäuscht von unserer bisherigen Leistung sind, können wir absolut nachvollziehen. Gegen Bayern waren sie von der ersten Minute an da - das hat uns gefreut und macht Spaß.“ Wille, Charakter, Symbiose mit den Fans - das muss der VfL nicht nur gegen den FC Bayern zeigen, sondern schon am kommenden Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg in der zweiten Liga.