In den vergangenen Wochen war man in Wuppertal schon fast von einem sportlichen Klassenerhalt ausgegangen. Nun könnte der Abstiegskampf in der Regionalliga West auch für den WSV nochmal spannend werden. Derzeit befindet sich noch die SG Wattenscheid 09 auf dem ersten Abstiegsplatz. Nach der Niederlage gegen den SV Rödinghausen beträgt der Wuppertaler Vorsprung noch sieben Punkte. Sollte die SGW am Montag (29. April, 20.15 Uhr) gegen Rot-Weiss Essen gewinnen, würde das Polster drei Spieltage vor Saisonende auf fünf Punkte schmelzen.
WSV muss in Heimspielen punkten
Die nun auch sportlich brenzlige Lage war nach Abpfiff auch Trainer Pascal Bieler bewusst. Dennoch blieb er mit Blick auf die kommenden Aufgaben ruhig. „Wir sind noch nicht gerettet. Das steht fest. Aber es ist immer das Gleiche“, erklärte der 33-Jährige und ergänzte: „Uns war klar, dass jedes Spiel für uns entscheidend sein wird – in welcher Form auch immer.“ Deshalb forderte er auch, die nötigen Punkte zum sportlichen Klassenerhalt möglichst bald einzufahren. „Wir müssen aus unseren Heimspielen auf jeden Fall noch einen Dreier holen“, gab er als kurzfristiges Ziel aus. Bis zum Saisonende bleiben den Rot-Blauen zwei Partien vor heimischem Publikum. Zunächst geht es gegen den Bonner SC, ehe am finalen Spieltag die Reserve des 1. FC Köln zu Gast ist. Außerdem steht zuhause noch das Nachholspiel gegen den BVB an.
Auch Rödinghausens Trainer Enrico Maaßen zeigte sich von der Atmosphäre im Stadion Am Zoo beeindruckt. „Es ist immer etwas Besonderes, in diesem Stadion zu spielen und wir freuen uns auf das nächste Jahr. Deshalb wünsche ich euch, dass ihr wieder zur Ruhe findet“, richtete er aufmunternde Worte an die WSV-Verantwortlichen. Diese kämpfen seit Wochen darum, dass der Wuppertaler SV die Saison zu Ende spielen kann und der Verein nicht in die Insolvenz muss. Sollte in den kommenden Wochen der Fall der Zahlungsunfähigkeit eintreten, müssen die Rot-Blauen mit einem Punktabzug von neun Zählern rechnen. Ein sportlicher Klassenverbleib wäre dann kaum noch zu schaffen.
Bielers Zukunft noch unklar
Ob oder wie es für Trainer Pascal Bieler weitergeht, konnte oder wollte der 33-Jährige noch nicht verraten. Neben der Regionalliga-Mannschaft betreut er noch die U19 des Klubs. Diese ist auf dem besten Weg, in die U19-Bundesliga West aufzusteigen. „Wir haben andere Sorgen, als uns mit der Trainerfrage zu befassen“, formulierte er knapp. Dennoch betonte er: „Es macht Spaß, mit beiden Teams zu arbeiten. Ich habe zwei Co-Trainer, die mir viel Arbeit abnehmen.“
Autor: Julian Preuß