Der ETB Schwarz Weiß geht schweren Zeiten entgegen, aus der kniffligen Situation ist nach dem 1:2 bei dem bis dato ebenfalls sieglosen TV Jahn Hiesfeld eine ganz gefährliche geworden: In dieser Verfassung wird sich das Team von Trainer Manfred Wölpper schwer tun, die unteren Gefilden zu verlassen. „Egal, was man jetzt sagt, das hört sich alles blöd an, aber wir müssen jetzt ganz ganz besonnen bleiben“, so der leidgeprüfte Coach, der weiter über Umstellungen in der Mannschaft brütet.
Dabei waren die Schwarz-Weißen eine Halbzeit lang am Freibad in Dinslaken auf dem richtigen Weg. Auch ohne Marvin Ellmann, der sich am Freitag einen schweren Bluterguss im Abschlusstraining zuzog, waren sie von Beginn an das torgefährlichere Team. Die einzige Spitze bildete der Ex-Hiesfelder Joel Zwikirsch, dahinter wuselten sich die kurzen Beine von Kohei Yokozawa und der überragende Athanasios Tsourakis Richtung gegnerischen Strafraum.
Menke und Goris zunächst völlig abgemeldet
Schon nach 18 Minuten mit Erfolg. Über Zwikirsch und Damian Peterburs lief der Ball im Sechzehner zu Tsourakis, der schlug einen Haken und fand den ausgestreckten Fuß von Pascal Spors. Den fälligen Elfmeter verwandelte Yokozawa zur beruhigenden Gästeführung. Die Gastgeber, bei denen die hochgelobten Kevin Menke und Philipp Goris völlig abgemeldet waren, zeigten sich nun noch verunsicherter.
Doch den Essenern gelang es nicht, das mögliche 2:0 nachzulegen. Der Schuss von Tsourakis (25.) sah handverdächtig geklärt aus, eine traumhafte Vorlage von Erdogan in die Schnittstelle ließ Yokozawa (34.) einen Tick zu weit vom Fuß springen, so dass Hiesfelds Torwart Dominik Weigl mit dem Fuß zur Ecke klärte. Und direkt vor der Pause hinderte Tsourakis nur eine unsaubere Ballannahme daran, dass er völlig blank vor dem Hiesfelder Keeper auftauchen konnte. „Warum wir uns danach so weit zurückgezogen und uns hinten reingestellt haben, ist mir unerklärlich, das war so nicht geplant“, waren auch Manni Wölpper die zweiten 45 Minuten ein Rätsel. Der ETB bettelte förmlich um den Ausgleich und wurde erhört. Denn nach 62 Minuten war es soweit: Die Essener bekamen den Ball nicht aus der Gefahrenzone, er fiel Dennis Wichert aus kurzer Distanz direkt vor die Füße: 1:1.
Wölpper blieb auffallend still
Nur zwei Minuten später hatte Hiesfeld die Partie komplett gedreht: Nicolai Pakowski flankte auf den zweiten Pfosten, Philipp Goris drehte sich und fand seine alte Torgefährlichkeit wieder: 2:1.
Entsetzte Mienen bei den mitgereisten Essener Fans, und selbst Trainer Manni Wölpper blieb entgegen seinem angeborenen Temperament in der Schlussviertelstunde auffallend still: „Ich wollte die Mannschaft nicht noch zusätzlich verunsichern.“ Die verlor in der Schlussphase wichtige Energie auf Nebenschauplätzen. Der eingewechselt Malek Fakhro lieferte sich minutenlang ein verbales Scharmützel mit einem Hiesfelder, als er kurz darauf von Zwikirsch im Strafraum in aussichtsreiche Schussposition gebracht wurde, brachte er eine Art Rückpass mit dem Innenrist zustande. Der ETB muss sich schleunigst auf die Grundtugenden konzentrieren.
Autor: Ralf Wilhelm