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Interview
Fortuna-Chef Schäfer: "Können von Bayern viel lernen"

Foto: Lars Heidrich
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Aufsteiger Düsseldorf tritt am Samstag bei Bayern München an. Fortuna-Chef Robert Schäfer über Kommerzialisierung, Solidarität und Vorbilder.

Das Büro von Robert Schäfer befindet sich im Düsseldorfer Stadion, durch die Glasfassade kann der Vorstandsvorsitzende der Fortuna normalerweise den Fußballplatz in der Arena begutachten. Doch am Tag des Interviews werden im Innenbereich gerade die letzten Spuren einer Techno-Veranstaltung beseitigt, die am Wochenende zuvor Zehntausende junge Leute angelockt hatte. Dem Verein gehört das Stadion nicht, deswegen kann er nicht bestimmen, was außerhalb der Spielzeit geschieht. Keine Ideallösung – und auch sonst muss der Aufsteiger jeden Euro zusammenkratzen, um in der Bundesliga mithalten zu können. Die Fortuna bewegt sich in komplett anderen Sphären als der kommende Gegner: Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) tritt die Düsseldorfer Mannschaft beim FC Bayern München an.

Herr Schäfer, der FC Bayern ist der reichste Bundesliga-Klub, die Fortuna gehört zu den ärmsten. Wie neidisch sind sie? Robert Schäfer: Überhaupt nicht. Es ist eher eine große Motivation, weil der FC Bayern auch mit Schulden begonnen hat und sich dann über 40 Jahre aus eigener Kraft zu dieser Stärke entwickelt hat. Darauf sind wir nicht neidisch, wir erkennen das an. Der FC Bayern hat vorgegeben, wie man erfolgreich werden kann. Davon können wir viel lernen.

Wie erlebt man als Aufsteiger die Diskussionen über eine Super League der europäischen Topklubs? Es gibt ein paar Themen, die uns im Fußball umtreiben. Dazu gehört auch das Thema Kommerzialisierung. Ich denke, der Plan zur Super League war nur ein Szenario, um eine andere Sache zu erreichen.

Eine Drohung? Ich würde es als Verhandlungsposition bezeichnen. Ich finde allgemein, dass der Fußball auch eine Vorbildfunktion hat. Drohszenarien haben ja in vielen Bereichen einen Überhang genommen. Man droht, steigt aus Abkommen aus und am Ende steht ein Deal, der nicht langfristig angelegt ist. Im Fußball sollten wir aber einen anderen Weg gehen. Wir sollten Solidarität gegen die Kommerzialisierung setzen.

Aber was hätten die Topklubs davon? Es würde so auch für die großen Vereine wie Bayern, dem BVB oder Schalke einfacher, Unterschiede, die da sind und die es auch geben muss, zu rechtfertigen. Weil diese dann weiter auf einer solidarischen Basis bestehen. Wir haben bereits ein solidarisches System, das hat die Bundesliga auch so stark gemacht. Nur wird die Schere immer größer. Das sollten wir bei den Verhandlungen, zum Beispiel bei der nächsten Vergabe der nationalen Fernsehrechte, berücksichtigen.

Dringen Sie mit Ihren Forderungen bei den Topklubs durch? Ich werde weiter versuchen, diesen Punkt anzubringen. Nicht weil wir ein kleiner Verein sind. Sondern weil es um den Wettbewerb geht. Ab einer gewissen Größe einzelner Vereine ist dieser gefährdet. Durch Solidarität wäre der Fußball in der Lage, Sympathien zurückzugewinnen. Da müssen wir als Vereine aber natürlich mit anfangen.

Der Rekordmeister wirkt derzeit schlagbar. (lacht) Ich habe den rheinischen Enthusiasmus schon oft erlebt. Und wenn ich jetzt nach dem 4:1-Sieg über Hertha sage, dass es eine schwere Aufgabe wird, dann gelte ich fast schon als unverbesserlicher Pessimist. Aber, im Ernst: Der FC Bayern hat seinen Sonderstatus.

Wie gehen Sie die Partie in München dann an? Ich habe einen anderen Fokus. Ich freue mich drauf. Wir haben ein ganzes Zweitligajahr darauf hingearbeitet, so ein Auswärtsspiel haben zu können. Das ist für jeden Spieler die perfekte Plattform.

Wie schätzen Sie die Lage der Liga ein? Alle Abgesänge waren und sind fehl am Platz. Die Leistungsdichte ist brutal. Wir haben einen spannenden Meisterschaftskampf. Es fallen sehr viele Tore. Die Bundesliga macht einfach Spaß.

Als Aufsteiger haben sie aber noch größere Probleme, da mitzuhalten. Oder? Das ist definitiv so. Vor zehn Jahren war der Vierzehnte der ersten Liga vielleicht noch auf Augenhöhe mit dem Aufsteiger aus der zweiten Liga. Das ist jetzt nicht mehr so. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Augsburg erhält ca. 48 Millionen Euro aus dem Fernsehtopf, Fortuna Düsseldorf 24 Millionen Euro. Darüber beklagen wir uns nicht. Aber es macht deutlich, dass die finanziellen Unterschiede beachtlich sind.

Sie haben 15 bis 17 Punkte in der Rückrunde gefordert. Klappt das noch? Ich glaube: Ja. Alle Spiele werden schwer. Aber wir haben noch viele Partien bis Weihnachten, deswegen können wir noch einige Punkte einsammeln. Die Mannschaft hat die Qualität dazu. Jetzt müssen wir die richtig auf die Straße bringen.

Interview: Marian Laske

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