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Folgt jetzt Koruk? Die letzten Regionalliga-Senkrechtstarter

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Heute bei Union Berlin, einst aber vier Jahre in der Regionalliga West beim SV Rödinghausen am Ball: Marius Bülter.
Heute bei Union Berlin, einst aber vier Jahre in der Regionalliga West beim SV Rödinghausen am Ball: Marius Bülter. Foto: Micha Korb
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Nicht selten dient die Regionalliga West als Plattform, um sich als Spieler für höhere Aufgaben zu empfehlen. Eine Auswahl der Senkrechtstarter aus der West-Staffel, die es teils bis in die Bundesliga geschafft haben.

Er wurde in die[article=523276] RevierSport-Elf der Regionalliga-West-Saison 2020/21[/article] gewählt und gilt als der Durchstarter der abgelaufenen Serie: Mittelstürmer Serhat Koruk, der zwar den (sportlichen) Abstieg des SV Bergisch Gladbach in die Mittelrheinliga nicht verhindern konnte, für die 09er aber dennoch 20 Tore in 39 Einsätzen erzielte - ein beeindruckender Wert, der mehr als die Hälfte aller Treffer des Teams bedeutet.

Was sein großer Wunsch ist, [article=518051]hatte Koruk bereits im April im RS-Interview betont[/article]: "Auf lange Sicht ist die 3. Liga nicht mein Ziel, ich möchte in Deutschland so weit wie möglich nach oben kommen und meinen Spitznamen 'El Turco' noch sehr groß machen."

Nun wurde bekannt, dass der 25-Jährige, der sich nun zunächst dennoch über die 3. Liga entsprechend weiter empfehlen will, aufgrund des Zwangsabstiegs des KFC Uerdingen wohl doch beim nun geretteten SV Meppen anheuert. [article=523707]RevierSport berichtete[/article].

Der nächste Schritt Richtung große Fußballbühne wäre damit schon einmal getan. Als Vorbild für seinen Weg nannte Koruk "Daniel Keita-Ruel [...], der auch mit 24, 25 Jahren von der Regionalliga aus durchgestartet ist". Wie man über die Regionalliga in die Top-Ligen des deutschen Fußballs gelangt, machte in den vergangenen Jahren aber nicht nur Keita-Ruel deutlich. Eine Auswahl, die zeigen soll, was möglich ist.

Anmerkung: Es wurden nur Spieler berücksichtigt, die ihre Seniorenkarriere nicht bei einer U23-Mannschaft begonnen haben, da sich der Sprung nach oben von dort aus in der Regel einfacher gestaltet.

Daniel Keita-Ruel

Einmal genannt, wird hier mit ihm der Anfang gemacht. "Von Hals bis Fuß ist er Bundesliga, aber der Kopf ist Kreisliga", hatte Max Eberl, Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach mal über den heute 31-Jährigen gesagt. In der Tat ist der Stürmer ein Extrembeispiel, wie man aus einer scheinbar hoffnungslosen Lage heraus den kompletten Turnaround schaffen kann. Von 2011 bis 2014 wegen mehrerer Raubüberfälle inhaftiert, schien die Karriere gelaufen. Doch Keita-Ruel arbeitete sich nach Hafterleichterung und Bewährung Stück für Stück wieder heran - und schaffte über Oberligist Germania Ratingen, den damaligen West-Regionalligisten Wattenscheid 09, Fortuna Köln in der 3. Liga und schließlich Greuther Fürth in der 2. Bundesliga doch noch den Sprung nach oben. Seit Sommer kickt er beim SV Sandhausen, mit dem er den Klassenerhalt in der 2. Liga schaffte. Sein starker Anteil in 31 Einsätzen: Zwölf Tore, zwei Vorlagen.

Marius Bülter

Insgesamt vier Jahre verbrachte der dynamische Außenbahnspieler einst beim SV Rödinghausen. Mit 39 Treffern und 19 Vorlagen in 122 Pflichtspielen für die Wiehenelf trug der 1,88-Mann seinerzeit nicht nur zur Stabilisierung des Klubs in der Regionalliga bei, sondern weckte gleichzeitig auch Begehrlichkeiten. Im Sommer 2018 gelang ihm der Sprung zum gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegenen 1. FC Magdeburg. Nur ein Jahr später wechselte er dann zu Union Berlin - die wiederum waren gerade in die Bundesliga aufgestiegen. Auf Deutschlands größter Fußballbühne füllt er seitdem eine durchaus wichtige Rolle bei den Köpenickern aus - 58 Bundesligaspiele bestritt Bülter bereits für Union, acht Tore und eine Vorlage gelangen ihm dabei.

Christopher Antwi-Adjei

Es ist bereits klar, dass der 27-Jährige ab der kommenden Saison wieder in der Bundesliga spielen wird - Antwi-Adjei wurde kürzlich als erster Neuzugang des Aufsteigers VfL Bochum vorgestellt. Bereits für seinen bisherigen Klub, den SC Paderborn, lief der Deutsch-Ghanaer 2019/20 34-mal im Oberhaus auf, kam dabei auf ein Tor und eine Vorlage. Zudem sammelte er bereits 98 Einsätze in der 2. und 3. Liga für den SCP. Den Weg nach Paderborn und somit später in die Bundesliga schaffte der nominelle Linksaußen über die TSG Sprockhövel. Nach zwei Saisons in der Oberliga Westfalen gelang 2016 der Aufstieg in die Regionalliga West - die entscheidende Plattform für Antwi-Adjej, sich zu zeigen. Und es gelang - trotz des Abstiegs der TSG traf er achtmal und legte zwei weitere Tore vor. Anlass genug für Paderborn, ihn sich zu sichern.

Hamadi Al Ghaddioui

Der Knipser lief in der Regionalliga West gleich für drei Vereine auf. Neben den Zweitvertretungen von Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund war das auch der SC Verl, für den er in 69 Spielen ganze 33-mal traf. Noch besser war seine Torquote dann allerdings bei der U23 des BVB - dort gelangen ihm 2016/17 19 Buden in 33 Spielen. Es folgte, in einem ähnlichen Alter wie Keita-Ruel es war und wie Koruk es ist, langsam aber sicher der persönliche Aufstieg. Die Sportfreunde Lotte als damaliger Drittligist wurden hellhörig und verpflichteten den großgewachsenen Mittelstürmer. Doch damit nicht genug: über den Zweitligisten Jahn Regensburg führte es Al Ghaddioui schließlich zum VfB Stuttgart, mit dem er 2020 in die Bundesliga aufstieg. In der Aufstiegssaison gelangen ihm acht Tore und fünf Vorlagen, in der abgelaufenen Saison allerdings kam er aufgrund von langen Verletzungspausen nur auf sechs Spiele.

Tobias Mohr

Der waschechte "Öcher Jong" verwirklichte sich 2018 seinen persönlichen Traum von der 2. Bundesliga, als er seinen Ausbildungsverein Alemannia Aachen nach insgesamt 87 Spielen, fünf Toren und 13 Vorlagen verließ. Mit stets scharfen Hereingaben vor das Tor, einem guten Abschluss und durch seine variablen Einsatzmöglichkeiten auf der linken Außenbahn machte er in höheren Gefilden auf sich aufmerksam. Es zog in zunächst zur SpVgg Greuther Fürth, bevor er im Januar 2020 zum 1. FC Heidenheim wechselte, mit dem er ein halbes Jahr später in der Relegation trotz zweier eigener Torvorlagen knapp am Aufstieg in die Bundesliga scheiterte. In der abgelaufenen Saison kann er auf solide Zahlen zurückblicken: zwei Tore und sechs Vorlagen in 26 Spielen stehen zu Buche.

Aygün Yildirim

Ein ganz frisches Beispiel ist Aygün Yildirim. [article=522716]RevierSport hatte den Transfer im Vorfeld bereits angekündigt[/article], wenig später war es perfekt: der torgefährliche Offensivmann wird zur neuen Saison bei Jahn Regensburg in der 2. Liga anheuern. Beim SC Verl machte sich der Goalgetter in den letzten beiden Spielzeiten einen Namen - in der abgelaufenen Drittligasaison (14 Tore, fünf Vorlagen), aber auch bereits in der Aufstiegssaison 2019/20 in der Regionalliga West - der Deutsch-Türke trug mit 13 Toren und sieben Vorlagen in nur 23 Spielen maßgeblich zum Sprung in die Drittklassigkeit bei. Und die Regionalliga West ist auch sein ursprüngliches Zuhause: In Ahlen geboren, empfahl er sich während seiner 105 Einsätze für die erste Mannschaft von Rot Weiss Ahlen sowie anschließend einer Saison beim SC Wiedenbrück (32 Spiele, 13 Tore, vier Vorlagen) für die Sportfreunde Lotte, bei denen er in der Abstiegssaison 18/19 in der 3. Liga spielte. Es folgte dann der Wechsel nach Verl - und der endgültige persönliche Aufschwung.

Charalampos Makridis

In Regensburg wird Yildirim auf Charalampos Makridis treffen. Auch dieser hat eine Vergangenheit in der Regionalliga West. Zwar lief er zwischen 2017 und 2020 für die U23 von Borussia Mönchengladbach auf, den Sprung in den Seniorenbereich schaffte er jedoch beim SC Verl. 2016/17 gelangen ihm in 17 Einsätzen bereits vier Tore und eine Vorlage für die Ostwestfalen, woraufhin er zur zweiten Garde der Fohlen beordert wurde. Hier glückte ihm dann in 81 Einsätzen mit 22 Toren und sechs Vorlagen der Durchbruch Richtung 2. Liga - im Januar 2020 folgte der Wechsel zum SSV Jahn. Für diesen lief er in der abgelaufenen Spielzeit 13-mal auf.

Kai Pröger

Den Fans von Rot-Weiss Essen wird dieser Name natürlich noch ein Begriff sein. Über den VfB Oldenburg, den 1. FSV Mainz 05 II und den BFC Dynamo fand der nominelle Rechtsaußen 2017 seinen Weg an die Hafenstraße, seinerzeit vom damaligen Sportchef Jürgen Lucas nach Essen geholt. Bei RWE können sich seine Zahlen allen voran in der Spielzeit 17/18 sehen lassen - damals gelangen ihm in 33 Spielen zwölf Tore und drei Vorlagen. Im Januar 2019 reagierte dann nach einer weiteren, guten Hinserie 18/19 der SC Paderborn und lotste Pröger nach Ostwestfalen. Direkt nach einem halben Jahr ging es für den heute 29-Jährigen mit dem SCP rauf in die Bundesliga, 31 Spiele (zwei Tore, sieben Vorlagen) bestritt der gebürtige Wilhelmshavener im Oberhaus. In der abgelaufenen Zweitligasaison brachte Pröger es auf 22 Einsätze (zwei Tore, zwei Vorlagen).

Timo Becker

Ausgebildet in der Jugend von Schalke 04 und RWE, startete Becker seine Seniorenkarriere 2016 bei Rot-Weiss. Es folgten drei Spielzeiten für die Essener, in denen der Verteidiger 89-mal das RWE-Dress trug (fünf Tore, drei Vorlagen). 2019 dann schließlich der Wechsel zurück zu den Knappen, der restliche Weg ist bekannt: über die Regionalliga-Mannschaft gelang dem 24-Jährigen der Sprung zu den Profis, 20-mal lief Becker in der abgelaufenen Saison für den Bundesligaabsteiger, bei dem er im April seinen Vertrag bis 2023 verlängerte, auf.

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