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„Fluch und Segen zugleich“: BVB seit 20 Jahren an der Börse

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Mutige Pioniertat oder großes Wagnis? Die Urteile zum Börsengang von Borussia Dortmund vor 20 Jahren fielen sehr unterschiedlich aus. Mittlerweile ist die Meinung einhellig: Eine Erfolgsstory war es eher nicht.

Mit sichtlichem Stolz posierten die Vereinsbosse von Borussia Dortmund vor der Frankfurter Börse. Der Aktien-Bulle an ihrer Seite war mit einem BVB-Fanschal geschmückt. Aus heutiger Sicht wirkt das vor 20 Jahren aufgenommene Foto eher wie eine Karikatur. Und auch das einstige Statement des damaligen BVB-Geschäftsführers und Möchtegern-Pioniers Gerd Niebaum wird mittlerweile belächelt: „Die Zeit ist reif für den Börsengang. Der BVB ist nun einer der wohlhabendsten Sportvereine der Welt.“

Einer seiner heutigen Nachfolger in der Geschäftsführung der Borussia, Thomas Treß, verspürt zum Jubiläum - nicht nur wegen der anhaltenden Corona-Krise - wenig Lust auf eine Party. „Als Feiertag würde ich dieses Datum sicherlich nicht qualifizieren. Der Börsengang war Fluch und Segen zugleich“, kommentiert der examinierte Wirtschaftsprüfer 20 Jahre später. Freimütig räumt er ein: „Meine erste Reaktion damals war, das sage ich offen und ehrlich: Was soll der Blödsinn?“

Schon als die Borussia am 31. Oktober 2000 als erster deutscher Fußball-Club den Schritt an die Börse wagte, überwog die Skepsis. Was Niebaum als ermutigendes Signal für potenzielle Nachahmer wertete, sahen andere Vereine eher als Wagnis. Vor allem die ersten Jahre mit einem beachtlichen Kurssinkflug gaben den Zweiflern Recht - und hatten abschreckende Wirkung. Nicht einmal den ersten Handelstag überstand der Ausgabekurs von elf Euro schadlos.

Selbst der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2002 verhalf nicht zu einem signifikanten Aufwärtstrend

Der verschwenderische Umgang der Geschäftsführung mit den durch den Börsengang in die Vereinskasse gespülten 150 Millionen Euro trug zur Talfahrt bei. Selbst der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2002 verhalf nicht zu einem signifikanten Aufwärtstrend. Am Ende der Niebaum-Ära war der BVB gar ein Sanierungsfall. Nur das Wohlwollen der Gläubiger verhinderte im März 2005 den Gang zum Konkursverwalter. In letzter Minute wendeten die Zeichner des Stadionfonds Molsiris am Düsseldorfer Flughafen die drohende Bruchlandung ab.

Die ruinöse Geschäftspolitik von Niebaum machte dem Aktienkurs schwer zu schaffen. Und auch die von Nachfolger Hans-Joachim Watzke eingeleitete knifflige Sanierung sorgte zunächst nicht für einen steigenden Kurs. 2009 wurde das Wertpapier gar zu einem Penny-Stock, wie Aktien mit einem Wert unter einem Euro genannt werden.

Erst mit den ersten sportlichen Erfolgen in der Ära von Trainer Jürgen Klopp ging es auch an der Börse aufwärts. Die deutschen Meisterschaften von 2011 und 2012 sowie der Einzug in das Champions-League-Finale 2013 gegen den FC Bayern beflügelten die Fantasie der Anleger - und weckten das Interesse von Investoren.

Deren Einstieg beim BVB und deren Erwerb größerer Aktienpakete trugen ebenfalls zur Revitalisierung bei. Unter der Regie von Watzke gelang der Abbau eines rund 200 Millionen Euro hohen Schuldenberges. Vor zwei Jahren notierte die Aktie zwischenzeitlich um die zehn Euro. Derzeit beträgt ihr Wert rund 4,20 Euro.

Der jüngste Werteverfall der Aktie hat wohl weniger mit der sportlichen Entwicklung der Borussia als vielmehr mit der Corona-Krise zu tun. Welche Tücken mit einem Börsengang verbunden und für einen Fußballclub eher kontraproduktiv sein können, bekam die Borussia in den vergangenen Wochen erneut zu spüren.

Wie das „Handelsblatt“ vor wenigen Wochen berichtete, ist der BVB nun sogar ins Visier von sogenannten Shortsellern geraten. Demnach wetteten mindestens drei Hedgefonds bei der Aktie des Bundesligisten wegen Corona auf fallende Kurse. dpa

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