Turbulente Wochen liegen hinter der SG Wattenscheid. Vor nicht allzu langer Zeit sah es an der Lohrheide alles andere als gut aus. Dem Verein drohte die Insolvenz. Es stand in den Sternen, ob beim Traditionsklub jemals wieder der Ball rollen würde. Durch ein Crowdfunding-Projekt konnte sich der Verein jedoch retten und darf weiterhin am Spielbetrieb der Regionalliga West teilnehmen.
Zur „Wiedergeburt der SGW“, wie es der Stadionsprecher im Lohrheidestadion ausdrückte, fanden sich 912 Zuschauer im altehrwürdigen Stadion ein. Diese Zahl markierte das dritthöchste Zuschaueraufkommen in der laufenden Saison nach den Spielen gegen Rot-Weiss Essen (2317) und Rot-Weiß Oberhausen (1092). „Sensationell, wie viele Fans im Stadion waren. Das hat uns natürlich sehr gefreut“, sagte SGW-Trainer Farat Toku zur Zuschauerzahl.
SGW-Trainer Toku hofft auf dauerhaften Zuschauer-Anstieg
Der Durchschnitt in der laufenden Saison beträgt aktuell nur um die 300 Zuschauer. Für eine Regionalliga Mannschaft ist das viel zu wenig. „Es müssen mehr Fans ins Stadion kommen und die SGW in dieser schweren Zeit unterstützen“, sagte ein eingefleischter Wattenscheid-Fan, der schon seit fast 30 Jahren zu den Heimspielen des Bochumer Traditionsclub geht. Die Ansicht, dass die Fans in der aktuellen Situation eine tragende Rolle spielen, teilt auch Toku: „Es wäre wünschenswert, dass die Zuschauerzahl in Zukunft auf diesem Level bleibt. Das würde den Spielern sehr helfen“, meinte er..
Gegen Bonn stand sportlich trotz der vielen Zuschauer am Ende nur ein 0:0. „Ich glaube, die Fans haben gesehen, dass wir gewinnen wollten. Meine Spieler haben das sehr gut gemacht“, lobte Toku die Leistung seines Teams. Über die gesamte Dauer des Spiels wurde dieses von den eigenen Fans angefeuert. Der Glaube an den Sieg und die Zukunft des Vereins war zu spüren. Zum Dank ging die Mannschaft dann nochmal geschlossen in die Kurve und feierte mit den Anhängern. Nach einem sehr schmerzhaften Winter scheint die Welt in Wattenscheid zumindest für den Moment in Ordnung zu sein.
Autor: Philip Ronden