Für das letzte Heimspiel der Saison hatte Rot-Weiss Essen noch einmal für Programm gesorgt. Zwei Livebands spielten vor der Westtribüne, Fanshop-Ausverkauf und das alljährliche Endspiel der Grundschulmeisterschaften.
Genauso die Verabschiedung von neun Spielern (Timo Becker, Timo Brauer, Tolga Cokkosan, Lukas Raeder, Lukas Scepanik, Boris Tomiak, Nicolas Hirschberger, Ismail Remmo und Robin Urban) und Sportdirektor Jürgen Lucas. Für die Mannschaft selbst endete die Saison jedoch in einer Enttäuschung. RWE unterlag dem SC Wiedenbrück mit 1:2. Die Gäste aus Ostwestfalen stehen dennoch vorzeitig als Absteiger fest.
Ein Eigentor von Tomiak kurz nach der Pause konnte Brauer, für den es durch die fünfte Gelbe Karte der letzte Auftritt im RWE-Dress war, mit einem Traumtor zum Ausstand noch ausgleichen. Der Treffer des ehemaligen Esseners Kamil Bednarski, der daraufhin auf den Jubel verzichtete, machte die 14. Saisonniederlage perfekt. Die Reaktion vom Publikum: Pfui-Rufe, Pfiffe und schon während des Spiels Stille. Nach dem Ausgleichstreffer und nach dem Abpfiff skandierten die Fans auf der West: „Außer Timo könnt ihr alle gehen“.
Erneute Verletzungssorgen bei RWE
„Beim Fußball wird man am Ergebnis gemessen. Da haben wir nun wenig Argumente auf unserer Seite“, kommentierte Essens Trainer Karsten Neitzel die Partie. „Es ist ein gebrauchter Tag für uns. Wir wissen, dass wir zu viel verkehrt gemacht haben.“
Zu allem Überfluss vergrößerte sich das Essener Lazarett noch einmal deutlich: Enzo Wirtz musste noch während der ersten Halbzeit raus, nachdem er in einem Laufduell umgeknickt war. Urban musste schon zur Pause passen. Scepanik war während der ersten Hälfte in einem Kopfballduell auf den Rücken gefallen und litt unter Schmerzen, die ihn kurz nach der Halbzeit endgültig außer Gefecht setzen. Ob sie am kommenden Wochenende bei der U23 von Fortuna Düsseldorf wieder fit sein werden, ist noch nicht klar.
Wiedenbrücks Trainer Björn Mehnert zeigte sich nach dem Abstieg schon wieder angriffslustig: „Nächstes Jahr müsst ihr ohne uns auskommen, danach sind wir wieder da. Wir haben aber noch zwei Spiele, die wir vernünftig anzugehen haben. Erst das letzte Spiel gegen den SV Lippstadt und dann das Westfalen-Pokalfinale gegen den SV Rödinghausen. Das wollen wir mit aller Macht gewinnen.“
Autor: Stefan Loyda