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Emscher Junior Cup
„Familienbetrieb“ Vestia Disteln: Das Erlebnis ist wichtiger als das Ergebnis

Foto: Kerstin Buchwieser
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Die Spielstätte von Westfalia Herne hat bereits viele denkwürdige Spiele erlebt. 

Der Zuschauerrekord im Stadion am Schloss Strünkede datiert aus dem Jahr 1960. 35.000 Zuschauer haben die 3:4- Niederlage von Westfalia Herne gegen den Hamburger SV in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in diesem Stadion gesehen. Fußball-Nostalgie pur.

Ein Ort wie gemalt für die emotionalen Momente beim Emscher Junior Cup. In der altehrwürdigen Arena hatten die Kids am Sonntag jedoch wenig Muße für das Flair vergangener Zeiten. Schließlich ging es darum, die nächsten Teilnehmer für das große Finale im ebenfalls traditionsreichen Stadion Niederrhein in Oberhausen am 23. Juni zu finden.

„Dennoch ist es natürlich etwas ganz Besonderes für meine Jungs, dass wir in so einem Stadion auflaufen durften“, freut sich Sascha Zöffel. Der Trainer von Vestia Disteln ist ein Fan des Turniers der Emschergenossenschaft. Bereits im vergangenen Jahr hat er mit seinem Team am Emscher Junior Cup teilgenommen und sich über die Fair-Play-Wertung für das Finale qualifiziert. Das Motto des Klubs: Das Erlebnis ist wichtiger als das Ergebnis.

Wobei: Genau genommen ist es ja gar nicht sein Team. Denn Sascha Zöffel führt die F1-Jugend zusammen mit seiner Ehefrau Tanja. Ein Familienbetrieb sozusagen. „Ich weiß, das ist durchaus ungewöhnlich“, lacht Sascha Zöffel. „Das riecht nach Ärger an der Bande. Aber wir ergänzen uns da ganz gut.“ Das Besondere: Nicht er musste seine Frau überzeugen, in den Trainingsbetrieb einzusteigen, sondern es war genau umgekehrt. „Sie hat gesagt, dass es an der Zeit wäre, sich zu engagieren. Und sie hatte Recht.“

Die beiden pflegen einen auffallend motivierenden Umgang mit ihren Kindern. „Ja, das stimmt“, nickt Zöffel. „Dass wir mit unseren Spielern respektvoll umgehen, ist für uns selbstverständlich. Wir erklären viel und lassen unsere Spieler auch bewusst Fehler machen.“ Besonders Tanja Zöffel bringt da ihre ganze Kompetenz als gelernte Erzieherin ein. „Natürlich gibt es auch bei uns Regeln. Aber wir bestrafen nicht, sondern erklären. Wir möchten unsere Spieler auf und neben dem Feld auf dem Weg zu mündigen und selbstbewussten Jugendlichen ein Stück weit begleiten.“

Seit drei Jahren sind die beiden auch auf dem Fußballplatz ein Paar. Inzwischen haben sie sich mit Fachliteratur und Videos weitergebildet. Und sie schauen erfahreneren Trainern oft über die Schulter. Die F1-Jugend von Vestia Disteln dankt es mit enormem Trainingsfleiß – auch im tiefsten Winter bei Eis und Schnee. „Dass mal ein Training bei uns wegen geringer Beteiligung ausfällt, so etwas haben wir noch nicht erlebt“, sagen sie. Dafür halten sie auch den Leistungsdruck noch weitestgehend von ihren Schützlingen fern. „Letztens hatten wir ein Spiel verloren, danach haben sich die Jungs den Ball geschnappt und auf einem Nebenplatz weiter gespielt. Genauso soll es sein. Sie sollen Spaß am Fußball haben.“

Dafür schaffen sie für ihre Kids die Voraussetzungen. Zum Beispiel mit der Teilnahme am Emscher Junior Cup. „Und im nächsten Jahr würden wir dann gerne selbst zu den Ausrichtern gehören, um von der fabelhaften Betreuung und diesem einzigartigen Flair auch anderen Teams etwas zurückgeben zu können“, bedanken sie sich auf ihre Weise.

Diese Teams sind im Finale dabei:

SV Vestia Disteln

SC Westfalia 04

Herne FC/JS Hillerheide

SSV Buer 07/28

SpVg Schonnebeck

SPVGG. Sterkrade-Nord (Sieger Fairplay)

Emscher Parcour/ Schnellstes Team: SSV Buer 07/28

Emscher Parcour/ Schnellster Spieler: Leonard / SC Westfalia 04 Herne

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