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Falsche Entscheidungen gegen WSV

Foto: Micha Korb
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Rot-Weiß Oberhausen legt beim Wuppertaler SV eine überraschend schwache Darbietung hin. Eine Analyse.

Kurz nach dem Abpfiff war Mike Terranova geladen. „Ich hatte das Gefühl, dass bis auf das Trainerteam niemand das Spiel gegen Wuppertal gewinnen wollte“, schimpfte der RWO-Trainer nach der 0:2-Pleite. Mit wenig Schlaf, aber doch etwas Abstand relativiert Terranova seine Aussage.

„Die Enttäuschung war riesengroß. Wir hatten uns sehr auf das Abendspiel gefreut, wollten ganz oben angreifen und dann passiert so etwas“, so der 41-Jährige, der die ganz schwache erste Hälfte im Stadion am Zoo aber nicht auf mangelnde Einstellung seiner Kicker schieben möchte. „Nein, die Spieler sind ja gerannt, aber häufig falsch. Wir haben insgesamt viele falsche Entscheidungen getroffen.“

"Nicht alles schlecht reden"

So habe der Gast die Situation auf dem Rasen falsch eingeschätzt und dann keine Mittel mehr gefunden. „Wenn es auf so einem Platz fußballerisch nicht zu lösen ist und der Gegner früh drauf geht, dann muss ich besonders kompakt sein – auch wenn das vielleicht 15 Minuten lang richtig scheiße aussieht. Wichtig ist, sich in so einer Situation vom Druck zu befreien“, so Terranova. „Dann muss ich den Kampf annehmen, die Räume eng machen, den Gegner zu weiten Flanken zwingen und den Ball auch mal aufs Tribünendach knallen. Das haben wir nicht gemacht. Vielleicht muss ich da von außen auch noch mehr coachen.“

An einzelnen Personen möchte Terranova die Schwäche der Mannschaft in Hälfte eins nicht festmachen – auch wenn der ein oder andere Fan sicherlich an den schmerzlich vermissten Tim Hermes auf der linken Seite gedacht haben dürfte. So agierte dort Nico Klaß, auf dessen Seite beide Gegentreffer vorbereitet wurden. „Es ist nicht Nicos eigentliche Position und Fehler wurden auf dem ganzen Platz gemacht“, so Terranova. „Natürlich ist Tim auch vom Typ her extrem wichtig für uns. Aber zu sagen, dass alles mit seinem Fehlen zu erklären ist, wäre viel zu einfach und würde der Mannschaft ja auch ein Alibi geben.“

Zwischenzeitlich kam dem Trainer noch ein anderer Gedanke: „Ich weiß nicht, ob der eine oder andere mit dem Druck nicht klar kommt. Aber ich denke, das war es nicht“, so Terranova. „Wir dürfen jetzt auch nicht alles schlecht reden. Wir haben davor fünf Mal nicht verloren und sind Vierter, das passiert ja auch nicht von alleine.“

"Das war kein böses Frustfoul"

Zudem wurde es ja im zweiten Durchgang tatsächlich phasenweise besser – auch wenn die Kleeblätter weit davon entfernt waren, die Partie zu drehen. Dafür hätte schon mindestens eine der beiden besten Möglichkeiten, der Freistoß von Kurt (60.) oder der Schuss aus kurzer Distanz von Oubeyapwa (66.), im Netz landen müssen.

In Schutz nimmt der Trainer den eingewechselten Raphael Steinmetz, der an seiner ehemaligen Kurzzeit-Wirkungsstätte kurz vor dem Abpfiff für ein Foul an der Mittellinie am ebenfalls noch frischen Enes Topal Rot sah. „Das war kein böses Frustfoul, wie es einige gesehen haben wollen. Das sollte ein taktisches Foul von der Seite werden, aber der Enes ist sehr schnell und Raffa erwischt ihn unglücklich.“

Wie so vieles an diesem Abend in Wuppertal gelang auch das Foul nicht wie geplant. Bleibt zu hoffen, dass besonders die Leistung in Hälfte eins im Stadion am Zoo wirklich nur ein Ausrutscher war. Die Heimpartie am Samstag (14 Uhr) gegen Aufsteiger und Schlusslicht 1. FC Kaan-Marienborn wird darüber Auskunft erteilen.

Autor: Andreas Nohlen

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