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Ex-Schalker rückt zum DFB-Interimspräsidenten auf

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Bei Schalke 04 ist Peter Peters gescheitert, nun ist er auf einmal der mächtigste Mann im deutschen Fußball. Zusammen mit Rainer Koch soll er den DFB als Interimspräsident führen.

Das Spiel im Schatten hat Peter Peters perfektioniert. Seit Jahren bewegt sich der gebürtige Rheinland-Pfälzer in den höchsten Machtzirkeln des deutschen Fußballs - aber stets als Strippenzieher im Hintergrund der Alphatiere bei Schalke 04, der Deutschen Fußball Liga (DFL) oder auch dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Doch mit dieser Rolle ist es nun endgültig vorbei: Nach dem Rücktritt von DFB-Präsident Fritz Keller muss der Schattenmann ins Rampenlicht treten.

Denn nach Kellers Abschied am kommenden Montag rückt Peters zum mächtigsten Mann im deutschen Fußball auf. Zusammen mit dem höchst umstrittenen Rainer Koch wird der 58-Jährige den kriselnden DFB als Interimspräsident bis zum nächsten Bundestag Anfang 2022 anführen. Während Koch als Resultat des monatelangen Machtkampfs dann nicht mehr als 1. Vizepräsident Amateure kandidieren wird, ist Peters als Vize aus dem Profilager die einzige DFB-Führungskraft, die fester denn je im Sattel sitzt.

Dabei ist Peters ein Mysterium. Seine Ämterfülle ist immens, es gibt kaum ein wichtiges Gremium, in dem er nicht vertreten ist: Beim DFB sitzt Peters im Präsidium und im Präsidialausschuss, bei der DFL ist er stellvertretender Präsidiumssprecher sowie Aufsichtsratsvorsitzender, bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) ist er Mitglied der Klublizenzierungskommission, und seit Ende April sitzt er auch als UEFA-Gesandter im Council des Weltverbandes FIFA.

Peters gilt als Zahlenmensch

Auf der anderen Seite gibt es keinen deutschen Spitzenfunktionär, der so wenig öffentlich in Erscheinung tritt. „In einem Geschäft, in dem es vor Alphatieren wimmelt, ist es manchmal nicht schlecht, anderen den Vortritt zu lassen“, sagte er im vergangenen Sommer dem Magazin 11Freunde.

Peters gilt als Zahlenmensch mit einem überaus guten Gespür für sich verschiebende Machtverhältnisse, im Hintergrund fühlt er sich am wohlsten. In seiner langjährigen Tätigkeit für die DFL ordnete er sich dem Alphatier Christian Seifert unter, in seinen 26 Jahren im Vorstand von Schalke 04 den „Rampensäuen“ Rudi Assauer und Clemens Tönnies. Dabei war gerade in Gelsenkirchen Peters' Schaffen nicht nur von Erfolg gekrönt.

Rund 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten hatten sich auf Schalke angehäuft, als Peters im vergangenen Jahr seinen unbefristeten Vertrag als Finanzvorstand auflöste. Er trägt eine Mitverantwortung am Niedergang der Königsblauen.

Das sieht auch Lothar Matthäus so. Peters sei bei Schalke nicht mehr gut genug gewesen und solle nun den DFB aus der Krise führen. „Es fehlt mir der Verstand, um dem folgen zu können“, sagte der Rekord-Nationalspieler bei Sky. Zwar wollte Peters den Neuaufbau beim Bundesligaabsteiger begleiten, doch seine Kandidatur für den Aufsichtsrat scheiterte am vergangenen Sonntag.

Genug zu tun hat Peters ohnehin, er stellt die Weichen in allen wichtigen Zukunftsfragen des deutschen Fußballs. Er muss nicht nur beim DFB die schwierige Suche nach einem neuen Präsidenten leiten, die Aufarbeitung der Altlasten fortführen und Reformen anstoßen. Peters hat auch ein gewichtiges Wort bei der Nachfolge von DFL-Boss Seifert mitzureden, der seinen bis Juni 2022 laufenden Vertrag nicht verlängert.

Besonders spannend wird zunächst aber die Zusammenarbeit mit Koch an der gleichberechtigten Interimsspitze des DFB sein - schließlich gehörten beide im Führungsstreit der vergangenen Monate den sich gegenüberstehenden Lagern an. „Eine Krise bewältigt man nur, wenn man Vertrauen zueinander hat“, sagte Peters jüngst der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Damit hatte der DFB zuletzt wahrlich nicht geglänzt.

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