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Karriereende
Ex-RWE-Publikumsliebling wird Polizist und glaubt an Aufstieg

Florian Bichler spielte eineinhalb Jahre bei Rot-Weiss Essen.
Florian Bichler spielte eineinhalb Jahre bei Rot-Weiss Essen. Foto: Thorsten Tillmann
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Florian Bichler, aktuell bei der TSV Steinbach unter Vertrag und ehemals bei Rot-Weiss Essen, hat sein Karriereende verkündet: mit 29 Jahren. Der einstige Publikumsliebling von RWE wird Polizist.

Florian Bichler wird nach der aktuellen Saison bei der TSV Steinbach in der Regionalliga Südwest seine Fußballschuhe an den Nagel hängen. Das verkündete der ehemalige Publikumsliebling von Rot-Weiss Essen am Freitag. Dabei ist Bichler erst 29 Jahre alt. „Viele, die ich kenne, auch im Verein, haben gesagt, ich hätte noch drei, vier oder fünf Jahre spielen können“, sagte er gegenüber RevierSport. Doch den Flügelspieler plagte schon einige Zeit der Gedanke: „Was kommt danach?“.

Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie vergangenes Jahr haben sich diese Gedanken intensiviert. „Als junger Fußballer träumt man immer vom ganz großen Durchbruch. Je älter man wird, um so wichtiger wird es aber, sich Gedanken zu machen, was man in der Zukunft macht“, erklärt Bichler, der im Juli 30 Jahre alt wird. Er kam auf das Thema Polizei, auch weil sein Vater Polizist war. Der gebürtige Münchner bewarb sich, absolvierte an seinen freien Tagen den Einstellungstest und erhielt Anfang des Jahres die Zusage. „Ich wollte diese Chance nicht wegschmeißen“, betont Bichler.

Die TSV Steinbach, die seinen Vertrag eigentlich verlängern wollte, kämpfte lange um den Rechtsfuß, akzeptierte aber seine Entscheidung. Nur ein Jahr nach seiner Ankunft aus Essen. „Dem Verein gilt ein ganz großes Dankeschön“, sagt Bichler und betont: „Der Verein gab mir von Anfang an sehr viel Wertschätzung. Seitdem mein Entschluss steht und ich wieder fit bin, spiele ich trotzdem regelmäßig. Das macht auch nicht jeder Klub, wenn er weiß, du hörst auf.“

Bichler drückt RWE die Daumen

Mit der TSV Steinbach ist Bichler bei drei Punkten Rückstand auf den SC Freiburg II noch voll im Aufstiegsrennen der Regionalliga Südwest. „Unsere Geschichte ist noch nicht geschrieben“, gab er sich bei der Verkündung seines Karriereendes auf Instagram kämpferisch. Doch auch mit seinem Ex-Klub Rot-Weiss Essen fiebert Bichler mit, die Verbindung ist groß.

„Es waren nur eineinhalb Jahre, aber der Verein hat mich einfach fasziniert“, berichtet Bichler, der zwischen 2018 und 2020 40 Pflichtspiele für die Rot-Weissen absolvierte. „Mein Start bei RWE, das Drumherum, wir wurden super aufgenommen, haben uns wohl gefühlt und Freundschaften geknüpft“, erinnert sich Bichler, der in Essen seine Frau heiratete. Besonders angetan war er aber von den Fans. Seine Ex-Klubs in der 3. Liga, Rot-Weiß Erfurt oder Unterhaching, „haben alle großes Fanpotential. Aber das war nicht vergleichbar mit Essen“, schwärmt der 29-Jährige und betont: „Die RWE-Fans sind etwas ganz Besonderes. Man spürt, wie sehr sie den Aufstieg wollen, genauso wird nach einer Niederlage auch etwas hinterfragt, oft zurecht.“

Dennoch mahnt Bichler zur Geduld im Aufstiegskampf. „Man muss RWE auch schützen, weil nach Niederlagen die Stimmen rauer werden“, erklärt er und ergänzt: „Mit dem Punkteschnitt, den RWE hat, sind sie normalerweise in jeder anderen Liga auf Platz eins. Das tut mir leid für den Verein, dass mit Borussia Dortmund II noch eine Mannschaft dabei ist, die gar nicht locker lässt.“ Noch. Bichler hat das Thema Aufstieg noch nicht abgehakt: „Wenn das Nachholspiel gewonnen wird, wären es nur vier Punkte. Da ist alles möglich. Von daher sollte man den Glauben nicht aufgegeben."

Bichler weiß, wovon er spricht. „Ich kaufe mir immer die Spiele und schaue sie (im Internet, d. Red.), wenn ich Zeit habe“, lacht er. Sollte der Wochenenddienst bei der Polizei nicht dazwischen kommen, dürfte sich das ab Sommer öfter einrichten lassen.

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