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Ex-BVB-Talent: Konkurrenzkampf in der zweiten Mannschaft war "skrupellos"

Mustafa Amini (Mitte) bestreitet einen Zweikampf.
Mustafa Amini (Mitte) bestreitet einen Zweikampf. Foto: Michael Gohl
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Im Jahr 2011 kam Mustafa Amini als australisches Toptalent von den Central Coast Mariners zu Borussia Dortmund. Im Interview bei "goal" hat er sich nun an seine Anfänge im Ruhrgebiet erinnert, über seinen besten Mitspieler gesprochen und reflektiert, warum er den BVB im Jahr 2015 verließ. Mustafa Amini über...

... seine Ankunft in Dortmund:

Amini kam über seinen Berater an ein zweiwöchiges Probetraining bei Borussia Dortmund, in dem er die Verantwortlichen von seinen Qualitäten überzeugen konnte. Bereits nach einem Tag wollte ihn der damalige Trainer Jürgen Klopp für die erste Mannschaft haben. "(Er) sagte: "Wir sehen uns am Nachmittag bei den Profis." Da blieb mir das Herz stehen", erinnerte sich Amini.

Dabei musste er sich vor seiner Ankunft erst einmal über den BVB informieren. "Als ich in Dortmund unterschrieb, wusste ich nicht wirklich, wo ich landen würde. In Australien verfolgen wir die Bundesliga kaum. Die Australier kennen Teams wie den FC Barcelona, Real Madrid oder den FC Bayern München. Dortmund kannten wir damals noch nicht, also mussten wir googeln", erzählte er.

... seinen ersten Tag in Dortmund nach erneuter Leihe:

Amini wurde trotz des Interesses von Klopp letztlich direkt wieder an die Central Coast Mariners verliehen. Im Sommer 2012 kehrte er dann zu Borussia Dortmund zurück, wo er sich an ein besonderes Erlebnis mit Neven Subotic erinnert. "(er) fragte mich, ob ich (nach einem Medientermin) zu Abend essen wolle. Das Restaurant war allerdings noch geschlossen und wir mussten 20 Minuten warten. Also schlug er vor, in der Zwischenzeit FIFA zu spielen. Ich dachte, er meinte bei sich zuhause, aber dann fuhr er Bildschirme und eine PlayStation auf seinem Rücksitz heraus. Das war ziemlich beeindruckend."

... harten Konkurrenzkampf in der zweiten Mannschaft:

Trotz Nominierungen für den Supercup oder den Champions-League-Kader fand sich Amini ab 2012 vor allem in der zweiten Mannschaft des BVB wieder. Dort musste er sich dem Konkurrenzkampf mit Spielern wie Jonas Hofmann oder Kerem Demirbay stellen. "Es gab viele junge Spieler, die ebenfalls um den Sprung in die erste Mannschaft kämpften. Es war hart, eine andere Welt. Ich will nicht urteilen, aber wenn man spielen möchte, hilft es natürlich, Deutscher zu sein", sagte Amini.

Damit bezog er sich auf den Ehrgeiz und den Wettbewerbsgedanken, von dem die Spieler des BVB II getrieben worden seien. "Es war skrupellos und schien eher so, als sei jeder für sich selbst da. Ich glaube, das ist der Grund, weshalb die zweite Mannschaft nie erfolgreich gewesen ist. Jeder Einzelne kämpft darum, in der Bundesliga zu spielen. Wenn man Stürmer ist, hofft man, dass dein Rivale auf dieser Position nicht trifft. Es herrschte ein starker Wettbewerbsgedanke, weil sich jeder in den Blickpunkt der Profis spielen wollte."

... seinen besten Mitspieler:

Mustafa Amini hatte beim BVB viele prominente Teamkollegen. Einer stach für ihn aber besonders heraus. "Robert Lewandowski hat mich am meisten beeindruckt. Er war schon immer eine Maschine. Es ist keine Überraschung, dass er wahrscheinlich der beste Stürmer der Welt ist. Auch Pierre-Emerick Aubameyang oder Marco Reus, der immer noch meine Fotos bei Instagram kommentiert, waren stark."

... seinen ehemaligen Trainer David Wagner:

Unter dem heutigen Schalke-Trainer David Wagner spielte Amini jahrelang in der BVB-Reserve. Das Verhältnis der beiden war aber nicht immer einfach, wie der 27-Jährige erzählte. "In einem meiner ersten Spiele für die U23 gegen Preußen Münster wurde ich eingewechselt. In der Schlussphase machte ich einen Fehler, wir verloren das Spiel und Wagner schrie mich auf dem Platz an. Am nächsten Tag sagte er, dass es für mich schwer werden könnte, weil ich Australier bin und die deutsche Kultur nicht gewohnt bin. Ich bin aber geblieben und habe mich im dritten Jahr unter ihm durchgesetzt."

Amini erinnert sich im Nachhinein an einen sehr bestimmten Trainer David Wagner. "Er war sehr streng und sorgte dafür, dass er bekam, was er wollte."

... seinen BVB-Abgang im Jahr 2015:

Obwohl mit Thomas Tuchel zur Saison 2015/16 ein neuer Trainer die BVB-Profis übernahm, verließ Amini den Verein. "Mein Vertrag lief 2015 aus und ich hatte das Gefühl, dass es an der Zeit war, den nächsten Schritt zu gehen. Ich habe mit Dortmund nie über eine mögliche Verlängerung gesprochen und war mir sicher, dass ich wechseln würde", sagte er rückblickend.

Heute spielt Amini beim dänischen Erstligisten Aarhus GF.

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