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Interview
Ex-Bochum-Star Misimovic: "Schalke war zu überheblich"

Zvjezdan Misimovic spielte drei Jahre für den VfL Bochum, hier im Jahr 2007 gegen Borussia Mönchengladbach.
Zvjezdan Misimovic spielte drei Jahre für den VfL Bochum, hier im Jahr 2007 gegen Borussia Mönchengladbach. Foto: firo
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Zvjezdan Misimovic spielte drei Jahre beim VfL Bochum und wurde 2009 mit dem VfL Wolfsburg sensationell deutscher Meister. Der 37-Jährige blickt im RevierSport-Interview auf seine Karriere zurück.

Im Jahr 2016 beendete Zvjezdan Misimovic seine Profikarriere. Es war eine Laufbahn mit Höhen und Tiefen, die gekrönt wurde von dem Meistertitel in der Saison 2008/09 mit dem VfL Wolfsburg. Mittlerweile lebt der 37-Jährige mit seiner Familie wieder in München. Dort wurde der 84-fache bosnische Nationalspieler geboren und machte seine ersten Schritte im Profifußball beim FC Bayern.

Zvjezdan Misimovic, im Jahr 2016 haben Sie die Fußballschuhe an den Nagel gehangen. Was machen Sie aktuell? Ich bin Berater und Technischer Direktor vom Fußballverband Bosnien. Von 2017 bis Januar 2020 war ich ausschließlich als Berater tätig. Mittlerweile bin ich Technischer Direktor und organisiere die Play-Off-Spiele. Aktuell fällt diese Aufgabe allerdings weg, weil die Duelle wegen Corona abgesagt wurden.

In der Jugend spielten Sie fünf Jahre für Bayern München und bestritten drei Bundesliga-Partien für den Rekordmeister. Warum hat es nicht zum großen Durchbruch in München gereicht? Ich war damals sehr jung und die Konkurrenz auf meiner Position war enorm. Michael Ballack, Mehmet Scholl und Sebastian Deisler waren allesamt hervorragende Spieler und schwierig zu verdrängen.

2004 wechselten Sie von München zum VfL Bochum und spielten dort drei Saisons. Was sind Ihre Erinnerungen, wenn Sie an die Zeit in Bochum zurückdenken? Es war der richtige Schritt. Ich habe mich schnell durchgesetzt und denke gerne an die Zeit in Bochum zurück. Der VfL ist ein sehr familiärer Verein.

Am 27. April 2007 trafen Sie mit dem VfL Bochum am 31. Spieltag der Bundesliga auf den damaligen Spitzenreiter Schalke 04. Als Außenseiter konnte der VfL den Tabellenführer mit 2:1 besiegen. Sie hatten mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 einen maßgeblichen Anteil am Sieg gegen S04. Wie sind Ihre Erinnerungen an das Spiel? Das Spiel war ganz besonders. Es waren so viele Auswärtsfans wie noch nie in Bochum. Insgesamt waren sogar mehr Schalker als VfL-Fans im Stadion. Schalke ist früh in Führung gegangen und war dann zu überheblich und siegessicher. Sie müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, den Sack nicht frühzeitig zugemacht zu haben, weil Schalke einige Chancen leichtsinnig vergeben hatte. Ich habe dann per Kopf das 1:1 erzielt, was mir eigentlich nicht so oft gelungen ist. Kurz vor der Halbzeit erzielte Theofanis Gekas, der in der Saison Torschützenkönig wurde, eiskalt den Siegtreffer.

Im Sommer 2007 wechselten Sie nach Nürnberg und eine Saison später zum VfL Wolfsburg. Mit den Wölfen wurden Sie in der ersten Spielzeit (2008/09) sensationell deutscher Meister. Zum Titel steuerten Sie 20 Vorlagen dabei. Ein Rekord, der erst 2015 von Kevin de Bruyne gebrochen wurde. Wie hat sich der Titel angefühlt? Das war natürlich besonders und ein Highlight. Wir standen nach der Hinrunde nur auf dem neunten Tabellenplatz und dementsprechend konnte keiner mit der Meisterschaft rechnen. In der Rückrunde haben wir dann zwischenzeitlich zehn Spiele in Serie gewonnen. Insgesamt war die Zeit beim VfL Wolfsburg am schönsten und der Titel die Krönung.

Das Prunkstück der Mannschaft war das Offensiv-Trio bestehend aus Torschützenkönig Grafite (28 Tore), Edin Dzeko (26 Tore) und Ihnen (7 Tore, 20 Vorlagen). Was hat die beiden Top-Stürmer ausgezeichnet? „Graffa“ und Edin haben perfekt miteinander harmoniert. Beide waren extrem ballsicher und körperlich robust. Das hat gut funktioniert.

Der Meistertrainer beim VfL war Felix Magath. Wie sind Sie als technisch versierter Spieler mit einem Trainer der alten Schule zurechtgekommen? Wir hatten keine Probleme. Bei Felix Magath wusste ich, auf was ich mich einlasse. Es war eine knallharte Vorbereitung. Wir haben viele Übungen im Kraftzirkel gemacht. Die Trainingsmethoden haben sich dann aber ausgezahlt.

Nach mehreren Stationen im Ausland haben Sie Ende 2016 Ihre Karriere beendet. Was war rückblickend das beste Spiel in der Laufbahn? Das ist eine schwere Frage. Ich denke wahrscheinlich das 5:1 gegen Bayern mit Wolfsburg in der Meister-Saison. Es war eine Demütigung für den FC Bayern München und richtungsweisend für den späteren Titelgewinn. Ab dem Zeitpunkt wussten wir, dass alles möglich ist.

Ihr ältester Sohn Luka (15 Jahre) spielt in der Jugend für 1860 München. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er eines Tages in Ihre Fußstapfen treten kann? Das kann man jetzt noch nicht beantworten. Er soll seinen eigenen Weg gehen. Insgesamt ist er ein anderer Spielertyp und deutlich schneller als ich damals. Ich werde ihn unterstützen, weil ich die Erfahrung habe und weiß, dass der Profifußball ein Haifischbecken ist.

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