Nach dem 2:2-Remis nach 2:0-Führung gegen Werder Bremen im Bundesliga-Topspiel am Samstagabend ist die Meisterschaft für Borussia Dortmund in weite Ferne gerückt. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf Bayern München, das den Titel mit einem Sieg am kommenden Wochenende perfekt machen kann.
Am Sonntagmorgen wurden in den Fußball-Fernsehsendungen über die Gründe dafür diskutiert. "Dem BVB fehlt die Kontinuität. Der FC Bayern wurde immer stärker in der Rückrunde und wird nun Meister werden", meinte zum Beispiel Ex-Profi Stefan Effenberg im Sport1-Doppelpass.
Reinhold Beckmann, TV-Moderator, nahm ebenfalls an der Diskussionsrunde teil. Auch er attestierte den Dortmundern Defizite und nahm das 2:2 gegen Bremen stellvertretend für die gesamte Rückserie: "So ein Spiel kannst du nicht weggeben. Das Selbstvertrauen ist in der Rückrunde wacklig. Alles ist zerbrechlich."
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Der langjährige Bundesliga-Trainer Ewald Lienen schlug im Wontorra-Fußballtalk auf Sky in eine ähnliche Kerbe: "„Ich glaube, dass sie diese Reife noch nicht haben. Sie haben ganz unerfahrene Leute, die nicht immer um die Meistersaft mitspielen. Ich glaube, dass sie diesem entstehenden Druck, nicht unbedingt gewachsen sind."
Laut Lienen habe der BVB zwar "Topspieler, aber nicht das, was eine Spitzenmannschaft für mich braucht: Sie haben nicht diesen Zweikampfsechser, der jeden Zweikampf gewinnen kann, wenn er will. Dadurch geraten sie in der Defensive unter Druck.“
Alexander Zorniger trainierte früher RB Leipzig und den VfB Stuttgart. Seiner Meinung nach spielt Dortmund zwar "eine unfassbar gute Runde, aber es gibt eben auch noch ein anderes Team, das punktemäßig auch auf einem hohen Level performt. Ich glaube, dass Dortmund einen ganz tollen Fußball spielt. Aber es stählt dich einfach, wenn du über einen langen Zeitraum immer um Titel mitspielst und da hat meiner Meinung nach einfach Bayern einen Vorteil", sagte Zorniger bei Sky. ea