Ziemlich genau vor einem Jahr gab es beim ETB Schwarz Weiß eine harmonische wie beeindruckende Weihnachtsfeier. Spieler, Trainer, Vorstand und Sponsoren hatten eine Vision und schöne Zukunftsaussichten, das Ziel „Regio2go“ hatte den Traditionsverein aus seinem Dornröschenschlaf geweckt.
Davon ist ein Jahr später nicht mehr viel übrig geblieben. Am Samstag, nach dem letzten Spiel in diesem Jahr, gab es ein kleines Weihnachtsessen, das erst wenige Tage zuvor eiligst eingestielt worden war. Im engsten Kreis sozusagen, der in den vergangenen Wochen ja empfindlich geschrumpft war. Nach dem freiwilligen Rückzug des Vorstandsmitglieds Axel Lechtken setzten die verbliebenen Vorstandsmitglieder einen Tag vor dem letzten Heimspiel einem verdienten Mitarbeiter wie Axel Schulten den Stuhl vor die Tür. Unfassbar. Einfach geschmacklos.
Peu à peu fährt der ETB wieder zurück in die Vergangenheit: Der Sponsorenpool, der in den vergangenen Monaten beträchtlich angewachsen war, die Sonntagsbrunchs mit musikalischer Untermalung, die das gesellschaftliche Leben am Uhlenkrug wiederbelebt hatten, der Neujahrsempfang für die Sponsoren – alles wohl passé.
Uneinsichtig regiert der Vereinspatron. Heinz Hofer, der unbestritten große Verdienste um den Verein hat, hat es wie viele andere Machtmenschen über Jahrzehnte versäumt, sein sportliches Erbe zu bestellen. Zu früheren DDR-Zeiten stand an der Berliner Mauer der hämische Spruch: „Der Letzte macht das Licht aus.“ Beim ETB ist es schon jetzt zappenduster.
Autor: Ralf Wilhelm