Lässig stellte sich Essens Keeper Lukas Raeder nach der Partie den Fragen der wartenden Journalisten. Die Handschuhe hatte er bereits vorne in seine Hose gesteckt. Die Laune war gut beim Keeper, der zu Saisonbeginn nach mehreren Jahren im Ausland in seine Heimatstadt Essen zurückgekehrt war. Und die ersten Spiele liefen - bis auf die Auftaktniederlage in Rödinghausen - auch so ziemlich nach Plan, wie zwölf Punkte und der erste Tabellenplatz beweisen.
[b]„Wir haben defensiv alles reingeworfen und gekämpft. So wie es sein soll"[/b]
In Herkenrath bauten die Bergeborbecker den Vorsprung in der Tabelle gar auf drei Punkte aus. Durch die sieben Tore Vorsprung ist ihnen diese auch so schnell nicht mehr zu nehmen. Das Glück ist den Essenern hold. „Wir haben uns mit der sehr guten ersten Halbzeit das Glück erarbeitet und erzwungen“, meinte der Schlussmann. „Wir haben defensiv alles reingeworfen und gekämpft. So wie es sein soll.“ Dies führte dann auch dazu, dass er das zweite Mal in Folge ohne Gegentor geblieben ist. War es denn schwerer gegen Köln II, als er nur wenige Male gefordert war oder der Dauerbeschuss von Herkenrath? „Das kann ich gar nicht sagen. Als Torwart spielt man immer gerne zu null. Am liebsten ist es mir jedoch, wenn ich gar keinen Ball halten muss.“
Dafür war Herkenrath jedoch zu stark, wie auch Raeder am Ende anerkennen musste: „Die können schon kicken, aber wir haben es vernünftig verteidigt.“ Daran hatte auch er mit seiner Ruhe einen Anteil, die scheinbar auf den Rest der Mannschaft übertragen wird: „Als Torwart ist das ja ein bisschen anders als bei den Spielern. Die können rennen und kämpfen. Ich muss eben ruhig bleiben und diese Ruhe ausstrahlen.“
Die nötige Ruhe behält er auch beim Blick auf die Tabelle. „Gewinnen ist immer ein schönes Gefühl“, gibt er zu und ordnet den 2:0-Sieg in Bergisch Gladbach vernünftig ein: „Die Saison ist noch jung. Man schaut jetzt natürlich gerne auf die Tabelle, aber die hat noch nicht so viel Aussagekraft.“ Das Motto für die kommenden Spiele ist jedoch klar: „Da müssen wir genausoVollgas geben.“
Autor: Stefan Loyda