Seit Dezember 2018 hatte Görkem Saglam keine einzige Minute mehr unter Robin Dutt spielen dürfen. Nach mehr als drei Monaten durfte er gegen den Hamburger SV mal wieder ran - und zeigte über 90 Minuten eine couragierte Leistung. „Ich will gar nicht auf meine eigene Leistung eingehen, unser Auftreten insgesamt war unglaublich. Wir haben gekämpft und hatten die Rückendeckung von den Fans im eigenen Stadion“, sagte der gebürtige Gelsenkirchener nach dem Abpfiff. Dass er von Beginn an spielen würde, hatte er am Spieltag selbst in der Mannschaftsbesprechung erfahren. Doch sein Einsatz hatte sich ohnehin angedeutet.
Aufgrund von vielen Verletzungen, gegen den HSV fehlten dem VfL insgesamt zehn (!) Spieler, rutschte Saglam ins Team. Er habe immer wieder für die Chance geackert, sagte der 20-Jährige: „Wenn jemand auf der Bank sitzt und dem Trainer nicht zeigt, dass er spielen möchte, dann kann er auch in den Amateurfußball gehen. Ich zeige in jedem Training, dass ich kann und will.“ Insgesamt kam Saglam in dieser Spielzeit lediglich fünf Mal zum Einsatz, spielte lediglich 248 Minuten. Der Wunsch für die Zukunft liegt auf der Hand.
Gas geben - mehr Spielzeit
„Natürlich möchte ich noch mehr Spielzeit, das ist klar, aber ich gebe immer Gas“, sagte Saglam. Bereits im Trainingslager in Marbella hat der Mittelfeldmann im Gespräch mit dieser Redaktion seine Unzufriedenheit über seine persönliche Situation geäußert: „Natürlich bin ich enttäuscht, wenn ich nicht spiele.“ Ein Abschied ist auch deswegen immer mal wieder als Thema aufgekommen.
Sein Vertrag läuft noch bis 2020 in Bochum. Im Januar sagte er: „Ich liebe den VfL, bin seit zwölf Jahren im Verein. Aber Spielzeit ist wichtig. Wenn also ein gutes Angebot käme, wo ich die Aussicht auf mehr Einsatzzeit hätte und mit dem sich auch der VfL arrangieren könnte, dann würden wir uns höchstwahrscheinlich zusammensetzen und überlegen, was zu tun ist.“
Autor: Christian Hoch