Was ist nur mit Ousmane Dembélé los? Der ehemalige Profi des Bundesligisten Borussia Dortmund ist am Tag nach dem Stadtderby bei Espanyol Barcelona mehr als zwei Stunden zu spät zum Training der Katalanen erschienen. Wie das Portal "Mundo Deportivo" berichtet, tauchte der französische Weltmeister erst um kurz nach 13 Uhr auf dem Barca-Trainingsgelände auf. Die Einheit hatte jedoch schon um 11 Uhr begonnen. Dembélé soll verschlafen haben und trainierte anschließend individuell.
Auch bei der Nationalmannschaft hält sich Dembélé nicht an Regeln
Auf den begnadeten Offensivspieler dürfte nun eine empfindliche Strafe zukommen, denn es war nicht die erste Disziplinlosigkeit, die er sich zuletzt leistete. Vor einem Monat wurde er von seinem Trainer Ernesto Valverde für ein Spiel suspendiert, da er unentschuldigt bei einer Trainingseinheit fehlte.
Vor allem die Pünktlichkeit zähle nicht zu den Kernkompetenzen Dembélés, wie Didier Dechamps, sein Trainer bei der französischen Nationalmannschaft, zuletzt monierte. In Barcelona wird ihm darüber hinaus eine unprofessionelle Ernährung, seine Vorliebe für Partys und seine fehlende Bereitschaft zum Erlernen der spanischen Sprache vorgeworfen. Der Problem-Profi musste sich im November vor Barcelonas Vereinsspitze für seine Eskapaden verantworten. Dembélé wurde gewarnt, geholfen hat es aber offenbar nicht.
Dabei ging es sportlich wieder bergauf für den 21-Jährigen. In den letzten drei Spielen für Barcelona sammelte er vier Scorerpunkte. Am Samstag steuerte er ein Traumtor zum 4:0-Sieg im Stadtderby bei Espanyol bei. Einen Tag später folgte der Rückschlag.
BVB-Sportdirektor Zorc über Eskapaden Dembélés "erleichtert"
Dembélés zweifelhafte Entwicklung ist auch seinem Ex-Klub Borussia Dortmund nicht verborgen geblieben. Sportdirektor Michael Zorc räumte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ein, dass ihn dies "erleichtert" habe. „Jetzt, da er in Barcelona spielt, bei einem der größten Klubs der Welt, treten diese Disziplinlosigkeiten offenbar immer noch auf. Ich nehme mit Erleichterung zur Kenntnis, dass das also keine Sache war, die irgendetwas mit den Verhältnissen hier beim BVB zu tun hatte."
Der FC Barcelona hatte Dembélé im Sommer 2017 für eine Ablöse von 105 Millionen Euro von Borussia Dortmund erworben. Zuvor hatte er mit einem Streik für negative Schlagzeilen gesorgt.
Autor: Martin Herms