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"Entwicklungsspiele": DFB plant Reform für Junioren-Bundesligen

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) plant eine große Reform für den Jugendfußball. Ab der Saison 2022/23 sollen die U17- und U19-Bundesligen der Vergangenheit angehören.

Punktspiele und Tabellenplatzierungen sowie Auf- und Abstiege könnte es in den U17- und U19-Bundesligen schon bald nicht mehr geben. Grund dafür ist der Plan der DFB-Kommission „Projekt Zukunft“, die Ligen-Systeme im Nachwuchs ab der Saison 2022/23 grundlegend zu reformieren. Dazu legte der Verband den betroffenen NLZ-Klubs im vergangenen Oktober ein 91 Seiten langes Strategiepapier zur Diskussion vor.

Die Kerngedanken des DFB: In der U17 sollen im ersten Schritt nur noch „Entwicklungsspiele“ ohne Tabelle stattfinden. Anschließend folgen „Entwicklungsturniere“, die in vier Ligen mit jeweils vier bis fünf Gruppen aufgeteilt werden. Auch in der U19 sollen zunächst lediglich Entwicklungsspiele ausgetragen werden. Anschließend sieht der DFB für die A-Junioren Ausscheidungsspiele vor. In beiden Systemen soll weiterhin der deutsche Meister ausgespielt werden. Berücksichtigt sind in beiden Altersklassen ausschließlich die Klubs, die auch ein Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) haben.

In der U19 soll unterdessen der DFB-Pokal auf 64 Mannschaften ausgedehnt werden – unter anderem sollen künftig auch die Landespokalsieger für die erste Runde qualifiziert sein, damit mehr Amateurvereine in dem Wettbewerb vertreten sind, begründet der DFB.

Kritik am „Projekt Zukunft“

Die Problematik an den Reformationsplänen des DFB: Kritker betonen, es diene hauptsächlich dem Zweck, den Status-Quo der NLZ-Vereine zu sichern. Damit bestehe ebenso die Gefahr, eine Zweiklassengesellschaft im (Jugend-)Fußball zu bestärken. Mit der Abschaffung des Auf- und Abstiegs und der Schaffung einer Blase einzig aus NLZ-Vereinen werde zudem der sportliche Gedanke in den Hintergrund gestellt. Amateurklubs seien damit künftig von Bundesliga-Aufstiegen ausgeschlossen, auch wenn sie es sich sportlich verdient hätten. NLZ-Vereine wie beispielsweise der 1.FC Köln begrüßen offenbar die Pläne des DFB, während es für die Klubs ohne Nachwuchsleistungszentrum wohl eher ein Schlag ins Gesicht ist.

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