Zoran Mamic, einst Fußballprofi beim VfL Bochum und Bayer Leverkusen, ist zu einer fast fünfjährigen Haftstrafe wegen Korruption verurteilt worden. Daraufhin erklärte der 49-Jährige seinen Rücktritt als Trainer des kroatischen Serienmeisters Dinamo Zagreb - zwei Tage vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Tottenham Hotspur. Das Oberste Gericht in Zagreb hatte am Vortag ein entsprechendes Urteil des Landgerichts in Osijek (Ostkroatien) aus dem Jahr 2018 weitgehend bestätigt.
„Obwohl ich mich nicht schuldig fühle, nehme ich das rechtskräftige Urteil zur Kenntnis“, zitierten die Medien den ehemaligen Bundesliga-Profi. Deshalb trete er von der Position des Cheftrainers und Sportdirektors von Dinamo Zagreb zurück, fügte Mamic hinzu.
Das Oberste Gericht reduzierte seine Haftstrafe um drei Monate - auf nunmehr vier Jahre und acht Monate. Die Gerichte hatten es als erwiesen angesehen, dass Mamic bei der Vermittlung von Spielertransfers 116 Millionen Kuna (15,3 Millionen Euro) veruntreute.
Fünf Tore für den VfL Bochum erzielt
Beim VfL Bochum feierte der damalige Nationalspieler im Sommer 1996 sein Bundesliga-Debüt. Für den Klub aus dem Ruhrgebiet bestritt Zoran Mamic insgesamt 78 Pflichtspiele, erzielte dabei fünf Tore.
Zwischendurch war er auch für Bayer Leverkusen aktiv. Nach seiner zweiten Bochumer Zeit spielte Mamic noch für die Spielvereinigung Greuther Fürth, LR Ahlen und EIntracht Trier. Bei seinem Stammklub Dinamo Zagreb beendete er seine Profikarriere.
Bruder Zdravko Mamic hat sich abgesetzt
Das Oberste Gericht bestätigte nun auch das Urteil gegen Mamic' Bruder älteren Zdravko. Der damalige Eigentümer von Dinamo Zagreb war zu einer sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Unmittelbar nach dem Urteil in Osijek hatte er sich nach Bosnien-Herzegowina abgesetzt. Da Kroatien kein Auslieferungsabkommen mit seinem Nachbarland hat, entzieht sich Zdravko Mamic derzeit dem Zugriff der kroatischen Justiz.