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Beim Fußball werden Leistungen allein am Resultat gemessen. Der DFB-Präsident Reinhard Grindel hat die EM-Bewerbung 2024 nicht nur erfolgreich ins Ziel gebracht, sondern seiner Amtszeit auch ein Thema gesetzt. Er ist derjenige, der dem Land die erste gesamtdeutsche Fußball-Europameisterschaft geholt hat. Das Sommermärchen 2.0.
Der Sieg wird Grindel wohl in den sechs Jahren bis zum EM-Turnier durch alle DFB-Wahlen tragen und immun gegen jene Anfeindungen von den Stadionrängen machen, die ihn persönlich treffen sollen. Die Aufarbeitung des WM-Skandals, die Affäre um Özil und Gündogan, die Rangelei zwischen Profisport und Amateurbereich – das alles tritt nun zumindest vorübergehend in den Hintergrund. Grindel ist erleichtert.
Länder und Kommunen werden keine Ausreden haben und müssen ihre EM-Stadien modernisieren, um keine Blamage zu erleben, wenn 23 Mannschaften 2024 zu Gast sind. Die besten Voraussetzungen sind erfüllt. Deutschland hat es bei den zwei Weltmeisterschaft 1974 und 2006 sowie bei der EM 1988 erlebt: So ein Turnier überzeugt größte Fußballmuffel beim Investieren. Grindel hat der Uefa-Exekutive sogar den Anspruch auf Steuerbefreiung ausgeredet und die Stadionmieten in der Bewerbung durchgesetzt.
Ist deswegen jetzt alles fein? Ganz sicher nicht. Bei aller Euphorie, die eine erfolgreiche EM-Kampagne nun produziert, darf man die Sorge um die gestiegene Kommerzialisierung des Fußballs und die Entfremdung mit den Fans nicht unterschlagen. Die EM bietet dem DFB die Chance, dass unser Fußball in Deutschland zurück zu seinen Wurzeln findet und zum Vorbild für Europa und Gäste aus aller Welt wird. Gelingt Grindel das, wäre sein Erfolg umso größer.
Autor: Pit Gottschalk
