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Duisburger Kreisliga-Kicker verprügelt - Verein denkt an Auflösung

Foto: Viktoria Wehofen
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Nachdem ein Spieler von Viktoria Wehofen in der Duisburger Kreisliga B nach der Partie beim 1. FC Hagenshof so übel zusammengeschlagen wurde, dass er auf der Intensivstation landete, denkt der Hagenshof-Vorsitzende offenbar über eine Auflösung des Vereins nach. 

Acht Stunden lang war Ousmane C., ein 26-jähriger Mann aus Guinea, bewusstlos, nachdem er am vergangenen Sonntag nach dem Kreisliga-Spiel zwischen Hagenshof und Wehofen verprügelt wurde. Wehofens Trainer Ralf Plincner sprach [article=441244]schon am Dienstag davon[/article], dass "unsere dunkelhäutigen Spieler gezielt verfolgt wurden", als es nach dem Spiel zu Jagdszenen auf dem Platz kam. Ousmane C. musste aufgrund eines Kieferbruchs am Montag operiert werden.

Schon während des Spiels soll es zu rassistischen Kommentatoren von Heim-Zuschauern gegen Wehofen gekommen sein. Eine Geste eines Wehofener Spielers sorgte schließlich für die Tumulte nach dem Spiel. Während Plincner davon sprach, dass der Spieler lediglich seine Zeigefinger in den Himmel gestreckt hatte, haben das die Verantwortlichen vom 1. FC Hagenshof anders gesehen. Vielmehr sollen es zwei ausgestreckte Mittelfinger gewesen sein. "Ich habe das selbst gesehen und so hat es der Schiedsrichter auch im Spielbericht vermerkt", sagte Frank Blom, seit 30 Jahren Vorsitzender beim 1. FC Hagenshof, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).

Auch Hagenshof hat viele Spieler mit Migrationshintergrund

Was danach allerdings auf dem Platz geschah - insbesondere mit Ousmane C. - sei nach Aussage Bloms allerdings selbstverständlich nicht zu tolerieren. "Es tut mir für den Jungen sehr leid", so Blom. "Ich werde mich mit Wehofen in Verbindung setzen und fragen, ob wir irgendwie helfen können", heißt es in der WAZ.

Wer genau dafür verantwortlich war, dass der Guineer so schwer verletzt wurde, wisse Blom nach eigener Aussage bisher noch nicht. Allerdings wolle er seine Mannschaft am Mittwochabend jedoch zur Rede stellen und auch zu den Rassismus-Vorwürfen befragen. "Ich habe so etwas selbst nicht gehört. Wir haben selber viele Spieler mit Migrationshintergrund - aus Rumänien, Kasachstan, Russland, Polen, der Türkei und auch aus Guinea, leisten über viele Jahre Integrationsarbeit. Da würden wir uns doch selbst beleidigen", sagte der Vorsitzende.

Nichtsdestotrotz beschäftige ihn der schwere Vorfall derart, dass er noch gar nicht wisse, ob es sich lohne, weiterzumachen. Wie die WAZ berichtet, denkt Blom tatsächlich darüber nach, den Verein ganz aufzulösen.

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