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Duell der Verzweifelten: Mainz und Schalke zum Siegen verdammt

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In Mainz 05 und Schalke 04 treffen sich die Clubs vom Tabellenende zum Duell. Mainz ist mit sechs Niederlagen in die Saison gestartet, Schalke seit 22 Ligapartien sieglos. Beide wechselten schon den Trainer. Wenigstens der Gehaltsverzicht auf Schalke gelingt.

Mehr Keller-Duell geht nicht: Wenn sich der 1. FSV Mainz 05 und der FC Schalke 04 am Samstag in der Fußball-Bundesliga zum Zweikampf der Verzweifelten treffen, zählt für beide Clubs nur eines: ein Sieg. Zwar ist es angesichts der frühen Saisonphase noch kein Endspiel um den Klassenverbleib. Doch mit einem weiteren Misserfolgserlebnis in die anstehende Länderspielpause zu gehen und auf absehbare Zeit tief unten in der Tabelle festzusitzen, ist keine verlockende Aussicht.

Der seit 22 Ligapartien sieglose Revierclub reist am 7. Spieltag als Vorletzter mit zwei Punkten zum Schlusslicht aus der Rheinpfalz, das noch gar nichts Zählbares zustande gebracht hat. „Auf jeden Fall ist der Druck groß“, sagte 05-Trainer Jan-Moritz Lichte angesichts der prekären Situation vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr/Sky). Auch Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider hob die immense Bedeutung hervor: „Wir müssen aus dem Quark kommen. Wir fahren dahin, um zu gewinnen.“

Immerhin gab es nach vielen Rückschlägen in dieser Woche zwei positive Ereignisse beim gebeutelten Ruhrgebietsverein: Zum einen hatten die Königsblauen beim 4:1 im DFB-Pokal gegen den 1. FC Schweinfurt am Dienstag nach neun Monaten endlich das ersehnte Erfolgserlebnis. Zum anderen einigte sich die Clubführung am Donnerstag mit der Mannschaft von Trainer Manuel Baum auf einen weiteren Gehaltsverzicht bis zum Saisonende. Damit setzte das Team ein wichtiges Zeichen der Solidarität in unsicheren Corona-Zeiten.

„Wir haben einen sehr guten, einvernehmlichen Kompromiss gefunden, der den Zeitraum 1. August 2020 bis 30. Juni 2021 umfasst“, sagte Schneider der Funke Mediengruppe (Freitag). Gerüchten über einen angeblichen Widerstand der Spieler trat der 50-Jährige energisch entgegen, hob stattdessen das „konstruktive Miteinander“ hervor: „Es ist mir ein ausdrückliches Anliegen, hier auch die Zusammenarbeit mit dem Mannschaftsrat und die Haltung des gesamten Teams positiv zu erwähnen.“ Team-Kapitän Omar Mascarell bestätigte das: „Wir alle wissen um die coronabedingte Situation des Clubs und wollen unseren Teil der Verantwortung übernehmen“, sagte der 27-Jährige.

In Mainz ist Mascarell wieder als Leader auf dem Rasen gefragt. „Auf diesem Spiel liegt unser ganzer Fokus“, betonte der Spanier. Schließlich soll die seit Januar anhaltende Negativserie in der Liga enden. „Der Pokalsieg war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Wir wissen aber auch, dass wir gegen Mainz noch etwas draufpacken müssen“, stellte der zweifache Pokal-Torschütze Alessandro Schöpf kritisch fest.

Beide Krisenclubs tauschten schon nach dem zweiten Spieltag ihre Cheftrainer aus. Diese Karte lässt sich so bald nicht wieder ausspielen. Auf Schalke muss es nun Baum richten, doch die Fortschritte sind bisher im Promillebereich. Gleichwohl gewann der Bayer zwei positive Erkenntnisse aus dem Pokalsieg: „Das wichtigste war, dass wir vier Tore geschossen haben und mal ein Erfolgserlebnis hatten. Mainz wird aber wieder ein ganz anderes Spiel.“

Baums Kollege Lichte bekam von 05-Sportvorstand Rouven Schröder jüngst eine Jobgarantie. Die Sieglosserie des Gegners macht die Aufgabe keineswegs leichter, warnte Lichte: „Gegen einen Gegner, der sich in einer ähnlichen Situation befindet, hat man das Gefühl: Wenn nicht jetzt, wann dann.“ Nicht zuletzt deshalb bemühte sich Schröder, etwas Druck raus zu nehmen, damit alle nicht verkrampfen: „Jan-Moritz macht einen guten Job. Dieses Wochenende hat deshalb für mich auch keinen Endspielcharakter für den Cheftrainer.“ dpa

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