Wenn es am Dienstag zum Nachholspiel ins Dortmunder Stadion Rote Erde geht, ist bei RWE die Dreierkette wieder möglich. Essens Trainer Karsten Neitzel hatte für das Auswärtsspiel beim SC Wiedenbrück aufgrund der Ausfälle von Florian Bichler und Benjamin Baier erstmals seine Grundordnung umgestellt - Dreierkette statt 4-3-3. Mit Erfolg: Auch wenn es spielerisch keine Top-Leistung der Bergeborbecker war, der Sieg in Ostwestfalen beorderte den Deutschen Meister von 1955 wieder ein paar Plätze nach oben. Mit einem Sieg bei der U23 von Borussia Dortmund wäre gar der Sprung auf Platz drei möglich.
Wie und ob Neitzel jedoch umstellt, nachdem Kapitän Baier seine Gelbsperre abgesessen hat, bleibt abzuwarten. Der Trainer hält sich die Variante, auf das gleiche System zu setzen, offen: „Von nun an ist die Dreierkette immer eine Option. Es war gut zu sehen, dass wir es spielen können. Wir hatten überraschenderweise in der Dreierkette einen besseren Spielaufbau als im bewährten System.“ Dass die Mannschaft des ehemaligen RWE-Trainers Jan Siewert nach vier Punkten aus den letzten fünf Spielen angeschlagen sein könnte, erwartet Neitzel jedoch nicht: „Das spielt keine Rolle. Man sieht es jede Woche an den Ergebnissen, dass jede Mannschaft in jedem Spiel etwas holen kann.“
Schließlich habe auch nicht jeder damit gerechnet, dass Straelen einen Punkt bei Viktoria Köln holen kann. Oder der 1. FC Kaan-Marienborn beim Wuppertaler SV etwas Zählbares mitnimmt. Den Fokus legt der 50-Jährige auf die eigene Arbeit: „Für uns gilt es, auf den Punkt gut vorbereitet und top regeneriert zu sein.“
Zumal die Dortmunder in einer ganz anderen Art und Weise auftreten würden, als es bei den Wiedenbrückern der Fall war. Neitzel: „Dortmund hat ein sehr gutes Umschaltspiel und viel Tempo in der vordersten Reihe. Sie haben defensiv sehr enge Abstände und schieben gut nach. Wir müssen aufpassen, dass sie uns nicht überrennen.“
Autor: Stefan Loyda