Wie allgemein bekannt, ist Alexander Nübel bald der Torwart der Nationalmannschaft. Nach 22 Bundesligaspielen mit 29 Gegentoren können sich die Experten nicht irren. Ebenso, dass er zwangsläufig zu Bayern wechselt, dort Manuel Neuer beerbt. Das macht ja Sinn.
Schalke 04 würde Nübel gerne behalten. Aber das könnte ihnen so passen. Der Torwart ist ein freier Arbeitnehmer (ach so) und will ohnehin den „nächsten Schritt“ gehen. Das sagt man heute so. „Ist doch sein gutes Recht“, hallt es aus den sozialen Medien. „Würde doch jeder so machen“.
Warum nicht das Geld selbst einstreichen?
Nach der U-21-Schaufenster-EM will Nübel Schalke vielleicht mal bekannt geben, was er denn so zu tun gedenkt. Der Verein hat ja gerade so viele Baustellen. Da kommt es auf die auf der Torwartposition auch nicht mehr an.
Aber so kompliziert ist das alles gar nicht. Erster Weg: Nübel verlängert. Logisch für zig Millionen Gehalt und Ausstiegsklauseln in allen Varianten. Zweiter Weg: Er präsentiert einen neuen Verein, der für den zukünftigen Nationaltorwart die entsprechende Ablösesumme bezahlt. Dritter Weg: Nübel bleibt und streicht sich diese Summe nach einem Wechsel zum Ende der kommenden Saison selbst ein.
Es gäbe ja noch die Möglichkeit, dass Schalke sich von einem 22-Jährigen und seinem ganz schlauen, völlig uneigennützigen Berater nicht zum Idioten machen lässt. So ganz ist es noch keine ausgemachte Sache, dass die Vereine sich von den Spielern auf der Nase herumtanzen lassen müssen. In Deutschland gibt es jede Menge gute Torhüter. Einen davon haben sie selbst noch im Kader. Nübel könnte sich – quasi als vierter Weg – die kommende Saison aus der Berater-Loge ansehen. Die Bayern werden nichts anderes zu tun haben, als zur Saison 2020/21 ihren Fans stolz den dritten Torwart von Schalke zu präsentieren. Pokern hat den besonderen Nachteil, dass man auch mal verlieren kann.
Autor: Ulrich Homann