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Die Leiden des ratlosen Thioune: HSV und die Serie des Scheiterns

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Der HSV bleibt sich treu: Im Aufstiegskampf versagen die Nerven. Die Pleite in Sandhausen beschleunigt die Talfahrt der Mannschaft. So geht der dritte Aufstiegsversuch erneut in die Hose.

Im Scheitern ist der Hamburger SV sogar europaweit eine Marke. Selbst im fernen Madrid hat die peinliche Pleite des Fußball-Zweitligisten Aufsehen erregt. „Meine Güte HSV... ehrlich..“, twitterte Nationalspieler Toni Kroos nach der 1:2-Schlappe beim gerade erst aus der Corona-Quarantäne gekommenen Abstiegskandidaten SV Sandhausen. Man kann sich vorstellen, wie Kroos sich vor Entsetzen mit der flachen Hand an die Stirn schlug. Aber wer weiß, vielleicht schlug er sich auch lachend auf die Schenkel.

Es scheint, als sollten die Hamburger im Aufstiegsrennen der 2. Liga zum dritten Mal in Serie eine spektakuläre Bruchlandung hinlegen. Als Aufstiegsfavorit gestartet, taumelt der einstige Bundesliga-Dino dem Saisonende entgegen. Lediglich zwei Siege in den vergangenen zehn Spielen sprechen Bände. Zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bochum (60), vier Punkte hinter dem Zweiten Greuther Fürth (54). Von hinten drücken Düsseldorf (49), Heidenheim (48) und Kiel (46). Wenn der HSV seit Jahren Konstanz beweist, dann in einem - im Scheitern.

Erstmals in dieser Saison wird der Trainer infrage gestellt. „Ist Thioune noch der Richtige?“, fragt die „Bild“-Zeitung fünf Spiele vor Schluss. Aber: Welcher Coach ist überhaupt der Richtige in Hamburg? Seit dem Abstieg haben sich Christian Titz, Hannes Wolf und Dieter Hecking versucht und mussten gehen. Seit 2010 hat der Verein 13 Chef- und fünf Interimstrainer verschlissen, darunter Markus Gisdol, Bruno Labbadia, Mirko Slomka, Bert van Marwijk, Armin Veh.

Daniel Thioune ist kein Coach von der Stange. Der 46-Jährige wollte jeden Profi besser machen. Das wollten auch seine Vorgänger. Gelungen ist das keinem. Bisweilen überrascht er mit ungewöhnlichen taktischen Varianten. Damit überfordert er seine Profis aber mitunter. „Der Trainer probiert zu viel und die Spieler investieren zu wenig“, fasste das Fachmagazin „kicker“ das Kardinalproblem am Freitag trefflich zusammen und sprach von einem „Versagen auf allen Ebenen“.

Die Ursachen sitzen tief. Warum wird das Team regelmäßig Opfer seines flattrigen Nervenkostüms? Warum schaffen es auch Menschenfänger, wie sich Thioune selbst bezeichnet, nebst hinzugezogenen Mentaltrainern nicht, das Team zu stabilisieren? Warum ist es dabei völlig egal, wer das HSV-Trikot überstreift? Die Stammtischparole scheint zu stimmen: Geht es um die Wurst, zieht der HSV den Schwanz ein. Eine Erkenntnis steht: In der 2. Liga bedarf es mehr Mental-Tiger als Fuß-Künstler.

„Da fehlt uns sicherlich die Stabilität im Kopf und auf dem Platz“, gesteht Thioune, dem man die Leiden nach der Pleite wie selten zuvor ansah. „Die Sandhäuser wollten ihr Leben auf dem Platz lassen. Sie waren sehr laut, sie waren aktiv, sie waren in den Zweikämpfen drin“, sagt der HSV-Coach und liefert damit eine Bankrotterklärung für sein eigenes Team. Besonders blamabel: Sandhausen hatte nach zweiwöchiger häuslicher Isolation kaum trainiert.

„Ich bin niemand, der liegen bleibt. Ich bin jemand, der aufsteht. Und das erwarte ich auch von meiner Mannschaft. Aufgeben ist keine Option“, bekennt Thioune. Die Mannschaft bleibt im Süden, bereitet sich in Herzogenaurach auf das Spiel am Sonntag beim SSV Jahn vor. Der Trainer weiß, dass es nun auch für ihn ungemütlich wird: „Es gibt nur eins für mich: in Regensburg zu punkten.“ dpa

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