Wer ist der neue [article=415788]strategische Partner[/article]?
Sascha Peljhan. Dürfte als Privatperson den wenigsten bekannt sein - dafür aber das Modelabel Naketano, das er vor 14 Jahren mitgegründet hat. Die Essener Modemarke hat mit seinen teils provokativ bedruckten Kleidungsstücken Kultstatus erlangt und laut der WAZ im Jahr 2016 115 Millionen Umsatz gemacht. Zum vergangenen Jahreswechsel hat sich die Firma allerdings vom Markt verabschiedet. Nun hat Unternehmer Peljhan offensichtlich eine neue Herausforderung gefunden. Und das bei seinem Herzensverein: Der 41-Jährige ist selbst gebürtiger Essener und RWE-Fan. Das verriert er in einem Statement auf der Rot-Weiss-Homepage: "Ich gehe regelmäßig ins Stadion, seit einigen Jahren auch als Dauerkarten-Inhaber."
Wie sieht die Partnerschaft konkret aus?
Der Sponsorenvertrag läuft - zunächst - über die kommenden beiden Spielzeiten. Die Partnerschaft erklärte Peljhan am Donnerstag als eine in "finanzieller und beratender Hinsicht." Heißt: Er lässt einen niedrigen siebenstelligen Betrag in die Vereinskasse fließen. Diese soll laut RWE-Boss Marcus Uhlig zu einer "signifikanten Etat-Erhöhung" führen. Möglicherweise erhält Peljhan einen "überschaubaren" (Uhlig) Betrag am Saisonende zurück, falls die Zuschauer- und Sponsoring-Einnahmen mehr einbringen sollten als geplant. Diese Summe ist aber prozentual fixiert und gedeckelt. Der 41-Jährige berät den Verein darüber hinaus in wirtschaftlichen Fragen - "Eine Form der Zusammenarbeit, wie sie in Fußball-Deutschland wohl ihresgleichen sucht", fasst Uhlig zusammen.
Was verspricht sich RWE von der Partnerschaft?
Endlich den Fängen der Regionalliga zu entkommen - oder zumindest die Aufstiegs-Wahrscheinlichkeit ab dem kommenden Sommer zu erhöhen. "Wie bereits mehrfach angekündigt, müssen und werden wir zur kommenden Saison alles dafür tun, um die Wahrscheinlichkeit deutlich zu erhöhen, unsere ambitionierten sportlichen Ziele erreichen zu können", erklärt Uhlig. RWE muss zudem nicht über eine Ausgliederung der Fußballabteilung nachdenken und macht sich ebenso wenig von der Finanzkraft eines Mäzen, ähnlich wie es beim KFC Uerdingen der Fall ist, abhängig. Denn Peljhan erhebt keinen Anspruch auf einen Sitz im Aufsichtsrat. Uhlig: "Wir erhalten eine Unterstützung mit Rat und Tat, ohne dabei ein wirtschaftliches Risiko einzugehen." Dazu haben die Verantwortlichen eine "Essener Lösung gefunden." Der Gönner ist obendrein selbst leidenschaftlicher Anhänger des Vereins - klingt nach einem nahezu perfekten Deal für RWE.
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Was verspricht sich Peljhan?
In Anbetracht der Details über die Partnerschaft scheint Peljhan wohl kaum aus Profitgier zu handeln. Für den Unternehmer scheint es wirklich eine Herzensangelegenheit zu sein. Er will wohl aktiv dabei helfen, den Traditionsverein zurück in den Profi-Fußball zu führen. Er selber schwärmt vom "riesigen Potenzial" des Klubs aus Bergeborbeck. Nun möchte Peljhan einen Beitrag dazu leisten, "um dieses Potenzial endlich zur Entfaltung kommen zu lassen. Letztendlich überzeugt haben mich das nachhaltige Wirtschaften des Vereins und das Zukunftskonzept von Marcus Uhlig."
Wie kam die Partnerschaft zustande?
Vor sieben Monaten, so erzählt es Marcus Uhlig, habe er den künftigen Partner kennengelernt. Seitdem habe man sich in regelmäßigen Gesprächen darüber ausgetauscht, "ob und wie wir RWE gemeinsam nachhaltig und substanziell weiterentwickeln können." Und offensichtlich haben die beiden dabei einen gemeinsamen Nenner gefunden.
Autor: Erik Asmussen