Ungefähr zeitgleich wird man auch die ersten Auswirkungen seines Wirkens hautnah erfahren. Denn seine Nachfolger versuchen händeringend, das runde Dutzend an Spielern loszuwerden, die sich Heidel „gegönnt“ hat. Wie an der Börse, wird das Elend eines Fehleinkaufs ja erst real, wenn die „Investition“ zum Wiederverkauf kommt und das horrende Minusgeschäft von einer bloßen Wertberichtigung zu einem fetten Loch in der Kasse mutiert. Rudi Assauer hat es salopper formuliert: "Wenn der Schnee geschmolzen ist, siehst du, wo die Kacke liegt."
Es fängt mit Konoplyanka an. Der Ukrainer (12 Millionen Ablöse, fünf Millionen Gehalt, Schalke hat es ja!) darf den Verein verlassen. Aber wohin? Galatasaray hat Interesse und im beginnenden Pokerspiel richtig gute Karten. Dabei kann „Kono“ sich immerhin noch über Auftritte in der Nationalmannschaft empfehlen. Was aber wird mit Bentaleb, Mendyl, Harit? Welcher Klub irgendwo in der weiten Fußballwelt sollte für diese Spieler eine angemessene Ablösesumme bezahlen? Vielleicht kriegen sie noch die Hälfte bei Embolo, Rudy, Mascarell oder Teuchert zurück in die Kasse.
Die Bilanz von Christian Heidel ist verheerend. Die Gefahr ist hoch, dass Schalke auf Jahre gesehen nicht mehr auf die Beine kommt, weil unverkäufliche Spieler weiter auf der Gehaltsliste stehen. Die auch gar kein Problem damit haben, ihre Verträge lustig auszusitzen. Mendyl hat schon angekündigt, nächstes Jahr zeigen zu wollen, „was er drauf hat“. Ja, da sind wir mal richtig gespannt.
Autor: Ulrich Homann