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MSV Duisburg
Der ungemütliche Sturm

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Präsident Ingo Wald müsste sich bei einer Trennung von Trainer Ilia Gruev von seiner Vision verabschieden. Vor dem Spiel in Magdeburg am Mittwoch (26.09.) bemüht sich der MSV Duisburg um Normalität.

Der Verein lud bereits für Donnerstag zur Pressekonferenz in Hinblick auf das nächste Heimspiel gegen Jahn Regensburg ein. Vorher steht aber am Mittwoch das Auswärtsspiel in Magdeburg an. Im Falle einer Niederlage wird es wohl nicht mehr zum Plausch mit Trainer Ilia Gruev kommen.

Gruev und Mittelfeldspieler Ahmet Engin stellten sich am Montag vor die vereinsinterne Kamera und erklärten, dass sie am Mittwoch beim 1.?FC Magdeburg siegen wollen. „Wir müssen langsam anfangen, ein Spiel zu gewinnen“, sagt Ahmet Engin, das der MSV am Montag im Internet publizierte. Wie wahr.

Spätestens mit der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Erzgebirge Aue am Sonntag ist es um die Normalität beim Schlusslicht, das nur einen Punkt auf dem Konto hat, aber geschehen.

Wer MSV-Präsident Ingo Wald nach dem Spiel gegen die Sachsen erlebt hat, hat einen Mann gesehen, der leidet. Nicht nur mit dem Team, sondern vor allem mit Ilia Gruev. Den Trainer, den Wald schätzt – wegen seiner Akribie, seiner Verbundenheit zum MSV. Als idealen Trainer bezeichnete der 60-Jährige seinen leitenden Angestellten erst kürzlich, als die Mannschaft schon nicht mehr ideal unterwegs war und von Niederlage zu Niederlage eilte.

Der Präsident formulierte in den letzten Monaten seine Vision, mit Gruev endlich wieder einen Trainer beim MSV zu beschäftigen, der über viele Jahre kontinuierlich etwas aufbauen kann. Als Bundesligist Werder Bremen im vergangenen Jahr einen neuen Übungsleiter suchte, befürchtete nicht nur Wald, dass die Hanseaten den Zebra-Coach an die Weser locken könnten.

Knapp hinter Meier

Im Oktober würde Gruev Norbert Meier einholen und wäre dann hinter Friedhelm Funkel der MSV-Trainer mit der zweitlängsten Amtszeit. Allein das wäre schon eine Leistung. Das Umfeld in Duisburg ist komplizierter als beispielsweise in Freiburg oder Heidenheim, wo die Herren Christian Streich und Frank Schmidt vermutlich bis zur Rente ihrer Tätigkeit nachgehen können. Ingo Wald beteuerte kürzlich, nicht „beim ersten Sturm umzufallen“. Beim 2:2 in Berlin schien für einen kurzem Moment schon wieder die Sonne. Seit dem 1:2 gegen Aue ist es aber wieder notwendig, die Gartenmöbel zu befestigen, damit sie nicht wegfliegen.

Demonstrative Ruhe

Ilia Gruev bemüht sich in der schwierigen Situation um Normalität. In den letzten Wochen strahlte der frühere Mittelfeldspieler demonstrativ Ruhe aus. Der 48-Jährige ist aber Realist genug, um die Situation einschätzen. „Ich weiß, dass ich liefern muss“, sagte Gruev schon vor der Heimspiel gegen Greuther Fürth.

Gruev hat schon einige Register gezogen. Er ist mit seinen Spielern in der Länderspielpause in Klausur gegangen, hat viele Einzelgespräche geführt, die Sinne geschärft. Er hat den Torwart gewechselt. Viel mehr Optionen hat er nicht mehr – die Verletzungsmisere raubt dem Trainer die Möglichkeiten. Vielleicht erhält ein Lukas Daschner in Magdeburg eine Chance, oder Joe Gyau darf mal von Beginn an spielen. Oder Gruev revolutioniert sein eigens System und spielt nur mit einer Spitze.

Nur: Es muss in Magdeburg zum Erfolg führen.

Autor: Dirk Retzlaff

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