Beim 2:1-Sieg über den VfL Wolfsburg überraschte Schalke-Trainer Domenico Tedesco mit einem Torwartwechsel. Für S04-Kapitän und Schalke-Urgestein Ralf Fährmann stand in der ersten Partie der Rückrunde [article=407107]Youngster Alexander Nübel zwischen den Pfosten.[/article] Auch in Berlin steht Nübel wieder in der Startelf. Vor dem Spiel äußerte sich Matthias Sammer bei Eurosport zum Torwartwechel - und brach eine Lanze für Schalkes Kapitän.
"Das ist so schwer zu kommentieren", betont Sammer, "weil es kein richtig oder falsch gibt. Es kann ja nicht sein, jetzt zu sagen: Weil das Spiel gewonnen wurde und Nübel das wirklich gut gemacht hat, ist es richtig." Der TV-Experte hob hervor: "Was richtig oder falsch ist in einer Fußballmannschaft, das wird sich immer auf Dauer zeigen."
[spm_gallery]{"gallery_id":"7391","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"8"}[/spm_gallery]
Für Sammer ist nicht nur der reine Leistungsfaktor einer Mannschaft entscheidend. Der 51-Jährige unterscheide immer zwischen der "sportlichen Leistungsfähigkeit und dem Gesicht einer Mannschaft. Das hierarchische, die Struktur. Und da", betont Sammer, "muss man aufpassen."
Fährmann "ein Verlust"
Für den Europameister von 1996 spielt Fährmann eine wichtige Rolle in der Mannschaft: "Vielleicht war Nübel insgesamt in Nuancen besser, vielleicht spricht die reine Leistungsfähigkeit jetzt ein Stück für ihn", ordnet Sammer den Torwartwechsel unter sportlichen Gesichtspunkten ein.
Aber: "Gute Mannschaften und Mannschaften, die einen hohen Anspruch haben, müssen in ihrer Struktur wissen: Wer sind ihre Führungsspieler? Jetzt ist Naldo weg, Fährmann ist weg - und das ist glaube ich ein wichtiger Indikator, um eine Mannschaft zu bewerten, wo viele Themen auch in der Kabine und auf dem Trainingsplatz in so gruppendynamische Prozesse mit Einfluss nehmen, um dann eine Mannschaft erfolgreich zu machen. "
Für Sammer steht fest: "Da glaube ich ist Fährmann als Kapitän, als Identifikationsfigur und als fast wahrer Schalker ein Verlust." kl