93. Spielminute im Bochumer Ruhrstadion. Der VfL Bochum zittert beim Stand von 1:0 im West-Derby gegen Arminia Bielefeld. Trainer Robin Dutt schickt seinen Assistenten zu den Auswechselspielern - der ruft VfL-Eigengewächs Tom Baack zur Bank. Leibchen aus, Stollen prüfen, Shakehands mit dem Trainer und dann der große Moment: Tom Baack läuft am neunten Spieltag der Zweiten Bundesliga 2018/2019 zum ersten Mal bei den Profis des VfL Bochum auf. Eine Minute hilft er mit, den Dusel-Dreier zu sichern. Nachdem er unter der Woche in den Kader von Deutschlands U20-Kader berufen worden war, war das Profidebüt das zweite Erfolgserlebnis in einer Woche für den Innenverteidiger. Gegenüber dieser Redaktion sprach er über seine Gefühle.
„Die Woche war mega geil“, sagte Baack und führte aus: „Über die Nominierung habe ich mich natürlich gefreut. Ich bin froh, dass ich wieder dabei sein darf. Bei der Einwechslung habe ich pure Freude verspürt, ich war sehr glücklich darüber.“ Den Moment, als er zum ersten Mal den Rasen „anne Castroper“ in einem Spiel in der Zweiten Liga betreten hat beschreibt der gebürtige Essener mit den Worten: „Ich habe meinen Namen von den Fans gar nicht so gehört, weil ich im Tunnel war. Ich habe mich aber natürlich gefreut, als der Trainer mich gerufen hat, aber dann musste ich voll da sein. Da hatte ich dann nicht so viel Zeit, mir Gedanken um das Drumherum zu machen.“
Gute Stimmung im Team - nächste Ziele vor Augen
Am Tag nach dem Dreier gegen die Arminia trainierte Baack wieder mit dem VfL. „Die Stimmung war sehr gut“, gab das Verteidigertalent Einblicke in das Innenleben der Mannschaft: „Wir hatten zuvor drei Spiele nicht gewonnen. Das Spiel gegen Bielefeld war nicht das beste von uns - das haben wir schon analysiert - aber wir haben die drei Punkte geholt.“
Zur Integration in das Bochumer Profiteam sagte Baack: „Ich bin schon drei Jahre dabei, die Jungs haben mich super aufgenommen.“ Lob gab es von ihm für Robin Dutt und sein Trainerteam: „Sie helfen mir sehr weiter und verbessern mich - auch in persönlichen Gesprächen. Da werden natürlich auch Fehler angesprochen, aber das bringt mich weiter.“ Seine Ziele für die laufende Saison formulierte Baack abschließend: „Auf jeden Fall noch mehr Einsatzminuten, vielleicht auch mal ein Startelfdebüt. Ich bin noch ein junger Spieler, möchte mich weiter verbessern und von den älteren Spielern lernen.“ Am 12. Oktober könnte im Duell mit Deutschlands U20 gegen die Niederlande das nächste Debüt für den 19-jährigen Baack folgen.
Autor: Christian Hoch