Dabei ist Nils Drube nach Ismail Atalan, Oscar Corrochano, Marc Fascher, Andreas Golombek und Matthias Maucksch der sechste Lotter Trainer seit Juli 2017. Warum er sich diesen vermeintlichen Schleuderstuhl im Tecklenburger Land antut, verrät der 40-jährige Fußballlehrer im RevierSport-Interview.
Nils Drube, was ist das Erfolgsgeheimnis der Sportfreunde Lotte? Die Mannschaft war vom ersten Tag bereit Vollgas zu geben. Wir haben alle Jungs mit ins Boot geholt und ihnen zu verstehen gegeben, dass wir alle mitnehmen wollen. Wir sind schließlich eine Mannschaft. Sven Hozjak und ich haben eine klare Vorstellung, wie wir das Team führen und welche Spielphilosophie wir verfolgen. Das haben die Jungs schnell verinnerlicht.
War eigentlich [article=379807]die Spielerrevolte gegen ihren Vorgänger Matthias Maucksc[/article]h ein Thema bei Ihrer Ansprache? Nein! Für uns war wichtig in die Zukunft zu schauen. Wir wollten nichts bewerten, was passiert ist. Unser Fokus gilt immer dem nächsten Spiel und der Zukunft.
Was haben Sie in der Mannschaft verändert? Wir wissen nicht, wie unsere Vorgänger gearbeitet haben. Wir können da nur für uns sprechen. Wir haben nichts Wildes gemacht. Wir stehen für eine klare Kommunikation zwischen Trainerteam und Mannschaft. Das haben wir den Jungs auch klar zu verstehen gegeben.
Manfred Wilke gilt als ein spezieller, aber auch schwieriger Vereinschef. Wie haben Sie "Mister Sportfreunde Lotte" kennengelernt? Als Sven Hozjak und ich verpflichtet wurden, hatte der Verein nur 48 Stunden Zeit etwas auf dem Transfermarkt zu tun. Und wir haben es geschafft noch zwei Spieler zu verpflichten. Das muss ich auch Herrn Manfred Wilke großen Respekt zollen. Ohne sein Engagement und Tatendrang wäre dies in 48 Stunden normalerweise nicht möglich gewesen. Ich lasse mich nicht von Meinungen anderer über einen Menschen beirren. Ich will jeden Menschen selbst kennenlernen und Manfred Wilke habe ich als einen mann kennengelernt, der mit viel Herzblut und Leidenschaft für Lotte arbeitet. Was er aus diesem Verein gemacht hat, ist schon große Klasse.
Sechs Punkte beträgt der Abstand auf Platz drei. Was ist in dieser Saison noch alles möglich? (lacht). Wir schauen nur nach unten und wollen mindestens vier Mannschaften hinter uns lassen. Das ist unser Ziel. Wir sind mit nur einem Punkt gestartet, das sollte man nicht vergessen.
Jetzt geht es nach Cottbus. Wie sieht die Personallage aus? Wir müssen nur auf den gelbgesperrten Nico Neidhart verzichten. Sonst sind alle Mann an Bord.
Ist Aygün Yildirim nach seiner Verletzung auch wieder ein Thema? Er braucht noch Zeit, ist aber auf einem guten Weg. In Cottbus könnte er schon zum 18er Kader gehören.
Autor: Krystian Wozniak