Es war ein Presserummel, wie ihn die SG Wattenscheid selten erlebt. Rund 20 Pressevertreter fanden sich im VIP-Raum der SGW ein, unzählige Kameras standen bereit. Sportlich geht es gegen den Abstieg in der Regionalliga West, doch die Personalie Peter Neururer elektrisiert. Rund vier Jahre nach seinem letzten Engagement als Trainer des VfL Bochum heuert er nun bei der SG Wattenscheid an. Es ist sein erste Job als Sportdirektor.
Der 63-jährige Neururer reizt vor allem die Möglichkeit, in Wattenscheid etwas aufbauen zu können. „Ich fand das Klima sehr angenehm und dahingehend reizvoll, als dass hier alles brach liegt. Ich finde hier eine riesengroße Baustelle vor, auf der man unheimlich viel aufbauen kann. Aber wir reden hier von aufbauen", erklärte der neue Sportchef der Wattenscheider.
Neururer will raus aus der Regionalliga
Was er damit meint, zeigt sich beim Blick auf die Tabelle. Für Wattenscheid geht es auf Platz 14 zunächst darum, die Klasse zu halten. „Wir haben das Ziel, so schnell wie möglich die Vergangenheit wieder einzuholen. In welchen Schritten, ist eine andere Geschichte. Die größte Vergangenheit dieses Vereins war natürlich in der Fußball-Bundesliga, aber jetzt davon zu sprechen, wäre der größte Schwachsinn überhaupt, weil man die Basis vergisst. Die Basis muss in der restlichen Saison aufgebaut werden, sprich der Klassenerhalt muss her“, erklärte Neururer, der bei seiner Zusage unbedingt sofort mit der Arbeit anfangen wollte. „Es gilt, dem Trainer Unterstützung zu geben und der Mannschaft und dem Umfeld ein Signal zu senden. Wir versuchen gemeinschaftlich, die restlichen Punkte einzufahren, die notwendig sind.“ Darauf will Neururer dann aufbauen und die SGW aus der Regionalliga „hin zu größeren Gefilden" führen. „Wo die dann sind, werden wir sehen", sagte er.
Wann es konkret sein soll, wollte er allerdings noch nicht festlegen. „Wir müssen den ersten Schritt machen und die Regionalliga halten. Dann müssen wir gucken, dass wir uns stabilisieren und eine Mannschaft haben, sodass wir im nächsten Jahr frühzeitig die darauffolgende Saison planen können. Wenn wir das geschafft haben, sind wir automatisch in gesicherten Gefilden und können dann noch oben einen draufsetzen. Was dann dabei rauskommt, ist eine andere Geschichte“, sagte Neururer über die kommenden Jahre. Klub-Boss Oguzhan Can ließ ebenfalls durchblicken, dass er bei der SGW höhere Ziele verfolgt. „Wir möchten Wattenscheid da hinbringen, wo es hingehört“, erklärte er.
Die nächsten Punkte gegen den Abstieg kann die SGW am kommenden Samstag (14 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf II sammeln. Für eine erfolgreiche Zukunft - mit Peter Neururer.
Autor: Tizian Canizales