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Interview
Dariusz Wosz - Bochums Zaubermaus wird 50

Foto: Sabine Hahnefeld
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Dariusz Wosz ist eine Legende des VfL Bochum. Mit 378 Spielen ist er einer der Rekordspieler des Pott-Klubs. Am  Samstag (8. Juni) wird die „Zaubermaus“ 50 Jahre alt. Zeit für ein Interview.

Herr Wosz, wie fühlt es sich für Sie an, 50 Jahre alt zu werden? Für mich ist das nur eine Zahl. Ich fühle mich noch genauso fit wie vor zwanzig Jahren. Die Zeit generell vergeht aber natürlich sehr schnell - das merke ich schon.

Was ist an Ihrem Geburtstag geplant? Ich werde das erste Mal seit meinem 30. Geburtstag wieder groß feiern. Ich habe ungefähr 70 Personen eingeladen, wir haben ein schönes Restaurant, La Casa in Hattingen, gemietet. Ich freue mich auf Freunde, Bekannte, meine Familie und alte Weggefährten.

Am 8. Juni 1969 wurden Sie in Piekary Slaskie in Polen geboren. Wie sind Sie dort zum Fußball gekommen? Das erzähle ich auch immer wieder den Kindern in der VfL-Fußballschule: Direkt als ich das Laufen gelernt hatte, habe ich auf einem Kartoffelacker Fußball gespielt. Vorher war ich mit meinem Vater schön brav in der Kirche, mit weißen Sachen. Die Klamotten waren dann am Abend immer braun oder schwarz. So bin ich immer nach Hause gekommen. Diese Zeit hat mich geprägt. Mit achtzehn Jahren bin ich dann zum Halleschen FC gekommen, wurde Profi. Später ging es zum VfL Bochum und auch zu Hertha BSC.

Wie wichtig war die Zeit auf dem Acker für Ihre Karriere?

Extrem. Solche Erfahrungen fehlen den Kindern und Jugendlichen heutzutage oft. Manchmal ist es ihnen zu heiß, manchmal zu kalt. Das kann ich auch bei meinem Sohn zum Beispiel beobachten: Der sitzt dann lieber auf der Couch und zockt oder sitzt am Handy. Ich werde da wahnsinnig und würde die Dinger am liebsten aus dem Fenster werfen (lacht). Ich sage dann immer: Wenn du nicht gleich rausgehst, dann trete ich dir in den Hintern.

An welchen Moment beim VfL Bochum denken Sie besonders gerne zurück?

Ich bin extrem stolz darauf, dass ich es geschafft habe, beim VfL Nationalspieler zu werden. Sowohl sieben Spiele für die DDR-Auswahl als auch 17 Partien für die DFB-Elf. Daran denke ich noch heute sehr oft, das macht mich noch immer glücklich. Ich denke natürlich auch an die UEFA-Cup-Spiele 1997 mit Klaus Toppmöller zurück. Gegen Brügge, Trabzonspor, oder Ajax Amsterdam. Da hat das Ruhrstadion gebebt. Auch der Last-Minute-Aufstieg 2001 mit Peter Neururer in Aachen war einzigartig. Das sind Erlebnisse, die du nie vergisst.

Sie haben als erster Spieler überhaupt beim VfL ein offizielles Abschiedsspiel im Stadion bekommen, die Fans verbinden mit Ihrem Namen etliche Aufstiege und die Zeiten im UEFA-Cup. Wie haben Sie es geschafft, sich so in die Herzen zu spielen? Durch meine ehrliche Art auf und neben dem Platz. Ich habe immer hart malocht und meinen Schweinhund überwunden. Ich bin in ganz normalen Verhältnissen aufgewachsen, war und bin noch immer ein Gerechtigkeitsfanatiker. Ich habe nie einen über den Pegel getrunken, mir eigentlich nie Skandale erlaubt. Ich glaube, dass das gut bei den Leuten angekommen ist.

2010 sind Sie als Interimstrainer der Profimannschaft in die zweite Bundesliga abgestiegen. Ihr schwierigster Moment beim VfL? Definitiv, es war schrecklich. Ich habe mich einfach nur leer gefühlt nach dem Abpfiff. Die Art und Weise wie wir abgestiegen sind - das macht mich immer noch traurig. Wir sind sang- und klanglos abgestiegen, haben uns nicht gewehrt. Auch das Verhalten einiger Spieler gegenüber den Fans, die uns zurecht ausgepfiffen haben, war respektlos. Niemand wusste, wie es weitergehen wird.

Der VfL geht in seine zehnte Saison in der zweiten Bundesliga. Wie blicken Sie heute auf Ihren Lieblingsverein? Generell ist Bochum meine Heimat. Meine Frau, meine Kinder und ich fühlen uns pudelwohl hier. Der VfL wird immer mein Verein bleiben. Aber natürlich müssen wir festhalten, dass wir nach so langer Zeit in der zweiten Liga zu einer Art grauen Maus geworden sind. Ich wünsche mir natürlich, dass der Verein irgendwann in Zukunft wieder aufsteigt und in der Bundesliga spielen wird. Mit Robin Dutt, Sebastian Schindzielorz und Ilja Kaenzig sind gute Leute am Werk. Ich hoffe, dass sie es schaffen werden.

Sie selbst sind Markenbotschafter des Vereins, vertreten diesen zum Beispiel bei Sponsoring-Veranstaltungen. Zuvor waren Sie jahrelang Jugendtrainer und Co-Trainer der Profielf. Sehen wir Sie noch einmal auf der VfL-Bank? Das ist mein großes Ziel und mein großer Wunsch. Ich würde wirklich gerne noch einmal Co-Trainer bei den Profis werden. Wenn da die Anfrage käme, würde ich sofort zusagen und helfen. Ich bin jedoch mit meiner aktuellen Rolle zufrieden.

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