Startseite

Vorfreude auf Klopp
Daniel Farke mit Norwich City vor dem Aufstieg

Foto: dpa
Waldhof Mannheim
Waldhof Mannheim Logo
13:30
Rot-Weiss Essen Logo
Rot-Weiss Essen
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Der deutsche Fußballtrainer Daniel Farke steht mit Norwich City vor dem Aufstieg in die Premier League. Am Samstag kann der Club aus Ostengland alles klar machen. Auch Jürgen Klopp drückt die Daumen.

Ein Punkt fehlt noch, damit die Party an der Carrow Road steigen kann. Am Samstag will Norwich City den Aufstieg in die Premier League perfekt machen. Es wäre die nächste Sensation in der zweitklassigen Championship nach dem Aufstieg von Huddersfield Town vor zwei Jahren. Der deutsche Fußballtrainer Daniel Farke, der vorher den SV Lippstadt und Borussia Dortmund II betreute, ist der Architekt des Erfolgs. «Das passiert nicht auf Knopfdruck», betonte der 42 Jahre alte Farke am Montag nach einem 2:2 bei Stoke City. «Man muss es auf die harte Tour schaffen, und so machen wir das gerade.»

Mit einem Sieg wäre Norwich schon aufgestiegen gewesen. «Wir hatten natürlich gehofft, dass wir uns das Leben mit einem Sieg einfacher machen», räumte Farke auf der Vereinswebsite von Norwich City ein, «aber Erfolg kommt nie von selbst, erst recht nicht, wenn man im Flaggschiff der Nation spielen will, der Premier League.» Bei nur noch zwei ausstehenden Spielen, sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellendritten Leeds United und einer deutlich besseren Tordifferenz kann für den Club aus Ostengland aber kaum noch etwas schiefgehen.

Vor knapp zwei Jahren hatte Farke den Zweitligisten übernommen und einen echten Stotterstart erlebt. Nach fünf Spielen belegte sein Team einen Abstiegsplatz. Doch den Canaries (Kanarienvögeln) gelang die Wende. Am Saisonende stand Norwich auf Platz 14. «Auch in der letzten Saison hatte ich das Gefühl, dass wir auf dem richtigen Weg sind», sagte Farke der «Daily Mail». «In den Statistiken, die uns wichtig waren, waren wir Dritter oder Vierter: Ballbesitz, Passspiel und Torchancen. Unser größtes Problem war die Zielgenauigkeit.»

Dafür, dass es jetzt mit dem Toreschießen klappt, sorgt Teemu Pukki. Der frühere Schalker trägt seit vergangenem Sommer das grün-gelbe Trikot und führt die Torjägerliste der Championship mit 28 Toren an. Auch in Stoke traf er. Neben Pukki stehen frühere Bundesliga-Akteure wie Tom Trybull, Mario Vrancic oder Moritz Leitner im Kader - dazu in Deutschland nicht ganz so bekannte deutsche Profis wie Dennis Srbeny (ehemals SC Paderborn) oder Christoph Zimmermann (BVB II).

Die jüngere Norwich-Geschichte erinnert an Huddersfield Town, das 2017 unter dem deutschen Trainer David Wagner mit mehreren deutschen Profis den Aufstieg schaffte. Dass die Entwicklung bei den Canaries nun ähnlich verläuft, ist nicht unbedingt Zufall. Denn Sportdirektor Stuart Webber war vorher in Huddersfield tätig und holte Wagner, der zuvor Coach von Borussia Dortmund II war. Wagners Nachfolger in Dortmund wurde Farke, den Webber später auch auf die Insel lotste. Dass Farkes BVB-Nachfolger Jan Siewert beim nun abgestiegenen Huddersfield auf Wagner folgte, macht die Sache noch kurioser.

«Ich glaube ehrlich, dass Deutschland seine Trainer am besten auf ihre Karriere vorbereitet», sagte Webber, der nur einen Monat vor Farke in Norwich anheuerte, im Interview der Website «Training Ground Guru». «Ich glaube, ihre Kurse sind am meisten reglementiert, am schwersten zu bestehen, und dass der DFB das wirklich ernst nimmt.»

In der kommenden Saison wird Farke in der Premier League auf einen weiteren deutschen Coach und Ex-BVB-Mitarbeiter treffen: Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool. «Ich weiß, dass Jürgen uns die Daumen drückt, weil wir so viele Spieler haben, mit denen er zu tun hatte», erzählte Farke der Lokalzeitung «Eastern Daily Press» voller Stolz. «Er hat mal erwähnt, dass er fast immer zuerst auf das Norwich-Ergebnis schaut. Dass ein hochklassiger Trainer wie er bemerkt, was wir hier machen, ist für meine Spieler eine große Motivation.»

Dass es für Norwich City nicht schon früher mit dem Aufstieg geklappt hat, stört Daniel Farke übrigens überhaupt nicht - im Gegenteil. «Es ist gut, wenn man ein bisschen Angst hat», sagte er mit Blick auf das wohl entscheidende Heimspiel gegen die Blackburn Rovers. «Ich will das meine Spieler ein bisschen nervös sind und ein bisschen an sich zweifeln, denn wenn man zu cool ist, dann gibt man nicht sein Bestes.» dpa

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel