Stefan Effenberg (50) hat am Sonntagabend in der TV-Talkshow "Sky90" brisante Details verraten. Er wäre im Frühjahr 2013 fast beim FC Schalke 04 gelandet. Effenberg sollte Nachfolger des damaligen S04-Trainers Jens Keller werden. Er habe nach mehreren Gesprächen schon die Zusage von Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies gehabt, den Trainerjob zu übernehmen. "Am Ende hat er mir die Hand gegeben und gesagt: ,Wir werden bald zusammenarbeiten'. Und ein Handschlag ist für mich wie ein Vertrag", erzählte der 50-Jährige.
Zum vorgeworfenen Wortbruch hat der FC Schalke 04 am Montagnachmittag offiziell Stellung bezogen. Die Königsblauen bestätigen, dass es 2013 Gespräche mit dem Ex-Profi über einen Trainerjob gab, die "in einer Handschlag-Zusage über eine Zusammenarbeit mit Effenberg als Chef-Trainer" resultierten.
Schalke: Claudia Effenberg hielt sich nicht an Absprache
Die Schalker betonen jedoch in ihrer Stellungnahme, dass sich Effenberg nicht an die Absprache gehalten habe, zunächst Stillschweigen über die Gespräche und deren Inhalte zu vereinbaren. Dies sei eine zentrale Bedingung gewesen. Effenbergs Ehefrau Claudia habe die Gesprächsinhalte ohne Zustimmung des Vereins veröffentlicht. Dadurch sei der Deal gescheitert. "Nachdem jedoch Claudia Effenberg unmittelbar nach Beendigung der Gespräche gegen diese Bedingung durch einen Post auf sozialen Medien verstoßen hat, nahm der Vorstand von weiteren Gesprächen Abstand. Der damalige Sportvorstand Horst Heldt sagte dem Berater von Stefan Effenberg daraufhin ab", lautet die offizielle Begründung.
Der geplatzte Trainer-Deal habe Effenberg schwer getroffen. Zu Sky90-Moderator Patrick Wasserziehr sagte er: "Wärst Du da nicht enttäuscht?"
Seine Trainer-Karriere begann erst am 13. Oktober 2015, als er den abstiegsbedrohten Zweitligisten SC Paderborn übernahm. Doch nur fünf Monate später musste Effenberg Paderborn im März 2016 wieder verlassen. Seitdem hat er keinen Verein mehr trainiert. (mh, aer)