Verlierer des Spiels: Achraf Hakimi Findige Wortspielexperten haben längst entdeckt, dass Hakimi und Harakiri recht ähnlich klingen. Auch auf dem Fußballplatz liegt beides eng beieinander. So stark und dynamisch der Außenverteidiger oft nach vorne spielt, so anfällig erweist er sich in der Rückwärtsbewegung. Gegen Tottenham verlor er vor dem 0:1 den Ball (47.) und vor dem 0:2 den Kontakt zu Gegenspieler Jan Verthongen (83.). Und in der Offensive gelang wenig bis gar nichts – es war nicht nur wegen der 0:3-Niederlage ein gebrauchter Tag für Achraf Hakimi.
Bankdrücker des Spiels: Marcel Schmelzer Noch schlechter als Hakimi erging es freilich Marcel Schmelzer: Obwohl in Lukasz Piszczek ein Außenverteidiger fehlte, obwohl Dan-Axel Zagadou eine zehnwöchige Verletzungspause hinter sich hat, obwohl Abdou Diallo als Linksverteidiger selten souverän und sicher wirkt – für Schmelzer war kein Platz in der Startaufstellung. Erst spät wechselte ihn Trainer Lucien Fave ein, als nämlich Zagadou ausgepumpt vom Platz ging.
Gewinner des Spiels: Heung-Min Son Es ist wenig überraschend, dass in dieser Kategorie ein Tottenham-Spieler auftaucht, und es ist auch wenig verwunderlich, dass es Heung-Min Son ist. Der Südkoreaner machte im elften Spiel gegen den BVB seinen neunten Treffer und leitete damit die BVB-Niederlage ein – mit einem eingesprungenen Volley, der höchsten Ansprüchen genügte. Son arbeitete weiter erfolgreich an seinem Ruf, ein BVB-Schreck zu sein.
Aussage des Spiels: Mario Götze Aushilfsstürmer Mario Götze wollte die Hoffnung noch lange nicht fahren lassen. „Wir sind zu Hause eine Macht, es ist noch alles möglich“, sagte er auf die Frage, wie er nach dem 0:3 in Wembley die Chancen für das Rückspiel am 5. März sehe. „Es sind nur Kleinigkeiten, die wir abstellen müssen.“ Es war eine Aussage, die überraschte: Der BVB hat nun vier Spiele in Folge nicht gewonnen, hat zudem in den vergangenen drei Spielen immer mindestens drei Tore kassiert. Götzes Einschätzung war denn auch erkennbar von dem Wunsch getragen, seinen Mitspielern Hoffnung zu machen – nötig wäre es nach dem 0:3-Debakel in England.
Autor: Sebastian Weßling