An diesem Tag, an dem Borussia Dortmund mit erstaunlichem Glück ein 1:1 ((0:1) bei der TSG Hoffenheim errang, funktionierte wirklich nicht viel besonders gut. Selbst ein Akt der Routine verkam zu einem kleinen Kuriosum, das es in der Fußball-Bundesliga so gut wie nie zu besichtigen gibt.
Was war passiert? BVB-Trainer Lucien Favre sah lange Zeit einen eher uninspirierten Auftritt seiner Mannschaft. Die Defensive wackelte bedenklich, die Offensive produzierte kaum Gefahr, geschweige denn klare Torchancen. Er musste etwas ändern. In der 60. Minute war es soweit: er tauschte das Personal. Die enttäuschenden Marius Wolf und Mahmoud Dahoud verließen den Platz, es kamen Jadon Sancho und Thomas Delaney. Ziel: mehr Torgefahr vorn, mehr Stabilität hinten. Das Problem daran: Favre wollte Wolf gar nicht auswechseln. Dessen Nummer leuchtete aber rot auf der Anzeigetafel auf.
Als der Neuzugang – im Sommer aus Frankfurt gekommen – zur Seitenlinie gelaufen kam, wirkte Favre, als wolle er seinen Spieler wieder zurück aufs Feld schicken. Nach einer kurzen Unterhaltung verlässt der Profi aber doch das Feld.
Favre bestätigt die Wechselpanne
Erklärung? „Es war falsche Kommunikation“, sagt Favre hinterher und bestätigt damit, eigentlich einen anderen Spieler für eine Auswechslung im Sinn gehabt zu haben. Wen? Das sagt er nicht. Möglicherweise Shinji Kagawa, der in Sinsheim sein Bundesliga-Debüt in dieser Saison gab und kurz danach ausgewechselt wurde. Und an welcher Stelle die Kommunikation unzureichend geriet, mochte Favre ebenfalls nicht erklären. Möglicherweise hatte es ein Missverständnis zwischen ihm und seinen Co-Trainern gegeben, möglicherweise aber auch zwischen demjenigen, der die Auswechslung anmeldete und dem Vierten Schiedsrichter.
Favre mochte zur Aufklärung des Chaos‘ nichts beitragen. „Ich will nicht mehr darüber sprechen. Das interessiert auch niemanden.“ Fest stand: Seine Laune hatte dieser Vorfall an diesem Tag nicht wesentlich verbessert.
Autor: Daniel Berg