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BVB ringt Leipzig in wildem Topspiel nieder

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Mit 1:0 (1:0) siegt Borussia Dortmund bei RB Leipzig zum Rückrunden-Auftakt. Damit stellt der BVB seinen Sechs-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze auf Verfolger Bayern München wieder her. 

Immer hektischer wurde Lucien Favre am Spielfeldrand. Der Trainer von Borussia Dortmund schrie, fuchtelte wild mit den Armen und drehte immer wieder entnervt ab. Denn er musste mit ansehen, wie das Tor von seiner Mannschaft immer stärker berannt wurde, wie sich RB Leipzig eine Vielzahl guter Chancen erspielte. Doch Favre und die Seinen überstanden die Momente des Zitterns unbeschadet, gewannen ein kniffliges Auswärtsspiel vor 41.939 Zuschauern mit 1:0 (1:0) und verteidigten ihre sechs Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze.

Schon vor dem Anpfiff hatte es für Favre Grund zur Sorge gegeben: Kapitän Marco Reus fehlte, nachdem er am Freitag im Training umgeknickt war und den letzten Härtetest am Samstagvormittag nicht bestanden hatte. Ihn ersetzte Maximilian Philipp. In der Innenverteidigung mussten Manuel Akanji (Hüftprobleme), Dan-Axel Zagadou (Trainingsrückstand nach Fußstauchung) und Ömer Toprak (Muskelverletzung) passen, weshalb Mittelfeldspieler Julian Weigl wie schon beim 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach im Abwehrzentrum aushalf.

Führungstor nach Standard

Und Leipzig setzte die umformierte Hintermannschaft gleich gehörig unter Druck, lief die Abwehrspieler extrem aggressiv an, machte dem BVB das Aufbauspiel schwer, provozierte Ballverluste – und kam zu Chancen: Nach Marcel Halstenbergs Freistoß köpfte Timo Werner aufs Tor, aber auch genau auf Bürki (4.). Nachdem fünf Minten absolviert waren, gelang es dem BVB aber nach und nach, sich zu befreien und seinerseits Chancen herauszuspielen: Raphael Guerreiro nahm Lukas Klostermann im Leipziger Strafraum den Ball vom Fuß und bediente Axel Witsel, der zu zentral auf Torwart Peter Gulacsi schoss (6.).

Zumindest phasenweise ließen die Dortmunder nun auch ihre spielerische Klasse aufblitzen, am Ende der besten Kombination über Jadon Sancho und Lukasz Piszczek rettete Dario Upamecano vor Philipp (13.). Auf der Gegenseite schoss der Ex-Dortmunder Kevin Kampl mehrfach aus der Ferne über das Tor (9., 17.).

Die Dortmunder Führung entsprang schließlich einer Standardsituation: Guerreiro schlug eine Ecke, Piszczek verlängerte ungewollt per Kopf und Axel Witsel hatte halbrechts im Strafraum erstaunlich viel Platz, holte aus und hämmerte den Ball unter die Latte (19.). Mit der Führung im Rücken gelang es den Gästen nun zunächst, das Spiel ein wenig zu beruhigen, längere Ballbesitzphasen zu haben. Doch Leipzig blieb aggressiv, attackierte die Dortmunder früh – und wurde dann auch wieder gefährlich: Nach einem langen Ball entwischte Nationalstürmer Timo Werner in Piszczeks Rücken, ließ Aushilfs-Innenverteidiger Weigl ins Leere grätschen – versemmelte dann den Querpass auf den freistehenden Sabitzer aber recht kläglich (29.).

Leipzig macht nach der Pause Dampf

Es war dennoch der Auftakt zu einer Leipziger Drangphase: Thomas Delaney unterlief ein Fehlpass, Leipzig konterte, am Ende kam Konrad Laimer in gefährlicher Position zum Abschluss – doch der überragende Witsel stand wieder einmal richtig und blockte den Schuss ab (33.). Wenig später schlenzte Werner von der Strafraumkante knapp über das Tor (34.). Dortmund taumelte und hatte doch die Chance, die Führung noch vor der Pause auszubauen: Guerreiro trat einen Freistoß aus dem Halbfeld, doch Abdou Diallo köpfte knapp vorbei (40.).

Auch nach der Pause kam Leipzig stärker aus der Kabine: Ibrahima Konate tankte sich über rechts durch, seine Hereingabe landete bei Sabitzer. Bürki schien schon geschlagen, riss am Boden liegend aber noch die Arme hoch und parierte den Schuss (48.). Auf der anderen Seite vergab Dortmund mehrfach die Chance zur Vorentscheidung: Erst ließ sich Jadon Sancho nach Mario Götzes Traumpass noch abdrängen, dann war es Philipp, der nach Götzes Vorarbeit an Gulacsis starker Fußabwehr scheiterte (53.).

Das hätte sich beinahe gerächt, als der ansonsten sichere Bürki bei einem Rückpass ausrutschte, den Ball zu Werner spielte, die Situation aber mit höchstem Risiko selbst wieder bereinigte, indem er erst den Ball und dann Werner resolut wegräumte (63.). Wenig später eröffnete sich Sabitzer eine noch größere Chance, als er nach Werners Querpass völlig frei vor dem Tor stand, aber genau auf Bürki schoss – das hätte der Ausgleich sein müssen (74.).

Auch bei Werners Schuss war der BVB-Torhüter auf dem Posten (77.). Die Dortmunder Führung, sie wackelte gewaltig – auch weil der BVB die Konterräume, die ihm die immer offensiver agierenden Leipziger boten, zunächst nicht nutzte und weil der eingewechselte Paco Alcácer aus guter Position nur die Latte traf. Doch es reichte auch so – zur Erleichterung Favres und aller übrigen Borussen. ?

Autor: Sebastian Weßling

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