Einzelkritik

BVB-Offensivabteilung enttäuscht in Brügge

Roman Bürki (2): Hielt Danjumas Fernschuss gut (23.) und rettete den BVB mit seiner Parade gegen den vollkommen freistehenden Openda vor dem Rückstand (82.). Ansonsten gar nicht so stark gefordert, weil viele Schüsse an seinem Tor vorbeiflogen.

Lukasz Piszczek (4): In der Defensive dann und wann etwas zu nachlässig, offensiv hätte es auch gerne mehr sein dürfen. Nennenswerte Ausnahme: seine Kopfballverlängerung in Richtung Diallo (31.).

Manuel Akanji (3): Eigentlich lieferte der Schweizer einen starken Auftritt ab, war resolut im Defensivzweikampf und der Ruhepol in einer zur Hektik neigenden BVB-Mannschaft. Vertändelte allerdings vor Opendas Großchance den Ball.

Abdou Diallo (2,5): Ein grundsolider Auftritt des Franzosen, der vor allem viele Luftzweikämpfe gewann. Er hätte vorne sogar fast erneut getroffen, doch er verfehlte Piszczeks Kopfball-Verlängerung knapp (31.).

Marcel Schmelzer (3): Der frühere Kapitän präsentiert sich in dieser Saison bislang in guter Form und auch gegen Brügge war er einer der besseren Dortmunder. Allerdings setzte auch er nach vorne nur wenige Glanzlichter.

Axel Witsel (4): Von Brügge oft in Manndeckung genommen, hatte der Belgier kein leichtes Spiel. Er war zwar oft am Ball und verteilte diesen nach links und rechts – deutlich zu selten aber ging es schnell nach vorne.

Julian Weigl (bis 84., 4.5): Erstmals in der laufenden Saison kam er zu einem Pflichtspieleinsatz. Doch die Abstimmung mit Witsel klappte nicht besonders gut, da muss die Aufgabenverteilung noch klarer werden. Brachte sich mit einem Foul an Denswil in akute Gelb-Rot-Gefahr, entging aber dem Platzverweis.

Marius Wolf (5): So richtig zu sich und seinem Spiel gefunden hat der Neuzugang aus Frankfurt beim BVB noch nicht. Auch gegen Brügge gelang ihm offensiv wenig. Nur selten traute er sich in Eins-gegen-eins-Situationen, noch seltener gewann er sie.

Mario Götze (bis 62., 4): Sein erster Pflichtspiel-Einsatz seit dem DFB-Pokalspiel in Fürth wird nicht als sein bester in Erinnerung bleiben. Götze betrieb großen Aufwand und wählte immer wieder kluge Laufwege – die sich aber zu selten mit den Wegen kreuzten, auf denen der Ball unterwegs war. Es war ihm anzusehen, dass Spielrhythmus und Leichtigkeit nach den zuletzt nicht einfachen Wochen fehlten.

Jadon Sancho (bis 69., 5): Als Joker hat er in dieser Saison schon hervorragende Auftritte abgeliefert, in der Startelf war er ein Sicherheitsrisiko: Offensiv gelang ihm wenig, ständig ging ihm der Ball verloren – und damit lud er Brügge immer wieder zu Kontern ein.

Marco Reus (4): Seine besten Szenen hatte der BVB-Kapitän in der Defensive – etwa, als er Vossens Schuss per Grätsche klärte, nachdem Bürki schon geschlagen war (20.). Als zentraler Stürmer erneut mit viel Luft nach oben – wieder einmal merkte man, dass das einfach nicht seine Position ist.

Shinji Kagawa (ab 62.): Kam für Götze. Ohne Note Christian Pulisic (ab 69.): Kam für Sancho, erzielte das Tor des Tages – aber weil er zu kurz spielte, blieb er ohne Note. Mahmoud Dahoud (ab 84.): Kam für Weigl. Ohne Note

Autor: Sebastian Weßling