Spitzenreiter in der Fußball-Bundesliga und auch in der Champions League vor dem Spiel gegen Atlético Madrid am Mittwoch (21 Uhr/Sky) mit blendenden Aussichten: Borussia Dortmund ist der Neustart prächtig gelungen, womit selbst die Verantwortlichen nicht gerechnet hätten. „Definitiv nicht“, sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc der Sport-Bild, „dass wir in Bundesliga und Champions League so gut dastehen würden, davon war nicht auszugehen.“ Der 56-Jährige hat auch einige Gründe für den schwarz-gelben Aufschwung ausgemacht. Einer davon: „Eine ganz zentrale Rolle spielt sicher Lucien Favre.“
Zorc: "Was man auf dem Platz sieht, trägt Luciens Handschrift"
Den Dortmunder Verantwortlichen war es wichtig, in der vergangenen Saison verlorene Eigenschaften wieder herauskitzeln zu müssen: „Mentalität, Robustheit, Überzeugung. Sobald es leichten Gegenwind gab, hat die Mannschaft ihre PS nicht mehr auf den Platz gebracht“, erklärt Zorc. Mit Lucien Favre als neuem Trainer ist dem BVB womöglich die beste Personalentscheidung des Sommers gelungen. Zorc: „Vom ersten Tag an verfolgt er einen ganz klaren Plan. Der umfasst eine feste Ordnung, klare Handlungsanweisungen für die Spieler und den Mut, Entscheidungen zu treffen, die in der Öffentlichkeit nicht immer auf Zustimmung treffen.“ Zorc weiter über den Schweizer: „Er ist derjenige, dem das Lob auf unseren bislang äußerst erfolgreichen Fußball gehört. Was man auf dem Platz sieht, trägt Luciens Handschrift.“
Neuzugänge schlagen ein
Besonders zufrieden ist Zorc mit den Dortmunder Neuzugängen wie zum Beispiel Abwehrmann Abdou Diallo, Mittelfeld-Regisseur Axel Witsel und natürlich mit dem Knipser Paco Alcácer. Dass der BVB dann auch für so einen jungen Spieler wie Diallo (22) stattliche 27 Millionen Euro Ablöse an Mainz 05 überweisen musste, erachtet der Sportdirektor nicht für problematisch: „Das ist viel Geld, da stimme ich zu. Dennoch hatte ich zu keiner Zeit ein schlechtes Gefühl bei diesem Transfer. Abdou passt genau in unser Anforderungsprofil, hat eine extreme Perspektive, kennt die Liga und kann mehrere Positionen bekleiden.“ Noch mehr eingeschlagen hat der belgische WM-Dritte Axel Witsel. Zorc: „Axel ist für uns ein ganz zentraler Baustein. Er erfährt absolute Wertschätzung und totale Akzeptanz von seiner Mitspielern und gibt der Mannschaft mit seinem Auftreten ein hohes Maß an Selbstvertrauen auf dem Platz.“ Und dass dann der Spanier Alcácer so prächtig mit Toren durchstartet in Dortmund, war nicht vorhersehbar. Zorc: „Für Paco war klar: Wenn er Barca verlässt, dann zu einem Klub, der auf höchstem Niveau spielt und ihm die Chance auf eine Rückkehr in die Nationalelf bietet. Dass das so schnell klappt, ist natürlich schön.“ (ab)