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BVB hadert mit sich und dem Schiedsrichter

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76 Minuten waren gespielt, da schien der Nachmittag für Borussia Dortmund endgültig gelaufen

Abdou Diallo und Andrej Kramaric sprinteten Schulter an Schulter in Richtung Dortmunder Tor, zogen und zerrten sich dabei gegen seitig am Trikot. Diallo erreichte den Ball zuerst, köpfte ihn in Richtung seines Torhüters Roman Bürki und griff dann ein letztes Mal nach Kramaric. Der ging zu Boden, Schiedsrichter Harm Osmers gab richtigerweise Freistoß – und zeigte zum Entsetzen der Dortmunder die Rote Karte. Eine harte Entscheidung, hätte doch der Hoffenheimer den Ball wohl kaum vor Bürki erreicht, war also keine klare Torchance verhindert worden.

Dortmund war nur noch zu zehnt, lag zudem 0:1 zurück – und war entsprechend bedient: „Ich glaube, dass wir uns alle einig sind, dass es keine Rote Karte war“, schimpfte Kapitän Marco Reus. „Wenn man da Rot zieht, hat man vier- bis fünfmal Gelb-Rot oder Rot im Spiel.“ Seltsamerweise aber brachte der Platzverweis für den BVB die Wende zum Guten, Dortmund war fortan deutlich besser im Spiel und kam sogar noch zum Ausgleich und einem insgesamt glücklichen 1:1-Unentschieden. „Das ist nicht ganz leicht zu erklären, aber definitiv war es so“, sagte Sebastian Kehl, der Leiter der Lizenzspieler-Abteilung, bevor er doch eine Erklärung fand: „Es war einfach danach auch eine größere Bereitschaft da, Wege zu gehen, richtig anzulaufen, auch aggressiv zu verteidigen, das hat uns eine ganze Zeit lang heute gefehlt.“

"Ich war überrascht, dass er nicht gepfiffen hat." Warum dies zuvor mit elf Spielern nicht geklappt hatte, vermochte aber auch Kehl nicht zu sagen. Der BVB war eigentlich ordentlich in die Partie gestartet – und hatte schon früh mit dem Schiedsrichter gehadert: Nationalspieler Nico Schulz stieg Christian Pulisic auf der Strafraumlinie auf den Fuß, der fiel, doch der Elfmeterpfiff blieb aus. „Da war auf jeden Fall Kontakt“, sagte Pulisic. „Das war ein Foul, ich weiß nicht, was Schiri gesehen hat. Ich war überrascht, dass er nicht gepfiffen hat.“

Die Szene sollte eine der letzten Dortmunder Ausflüge in den gegnerischen Strafraum bleiben, fortan übernahm Hoffenheim die Kontrolle, kam zu guten bis sehr guten Chancen durch den früheren BVB-Profi Leonardo Bittencourt (18.), Joshua Brenet (27.) und Steven Zuber, bei denen entweder Bürki oder mangelnde Präzision einen Treffer verhinderten. Die Dortmunder Defensive hatte größte Schwierigkeiten, insbesondere der brasilianische Mittelstürmer Joelinton war ein ständiger Unruheherd, konnte auch von drei oder gar vier Gegnern nicht wirklich daran gehindert werden, ins Sturmzentrum gespielte Bälle sauber zu verarbeiten und weiterzugeben. Und kurz vor der Pause belohnte sich der 1,86 Meter große Angreifer für seine bärenstarke Leistung: Einen per Kopf zu kurz abgewehrten Ball von Abdou Diallo nahm er an der Strafraumgrenze auf und schob ihn unhaltbar ins Tor (44.).

Videobeweis hilft Dortmund Und Hoffenheim blieb am Drücker, traf wenig später ein zweites Mal, als Ermin Bicakcic nach einem Eckball einköpfte. Doch mitten in den Hoffenheimer Jubel hinein kam der Pfiff von Osmers: Der Video-Assistent hatte eine Abseitsstellung signalisiert, der Treffer zählte nicht (50.).

Dortmund war noch einmal davongekommen – und entdeckte nach dem Platzverweis tatsächlich noch den Mut zur späten Gegenwehr, die mit dem einzig wirklich guten Angriff der Gäste tatsächlich Zählbares brachte: Reus setzte sich auf der linken Seite durch und gab flach nach innen, wo Pulisic den Ball über die Linie drückte (84.).

„Am Ende war das Ergebnis in Ordnung, weil Hoffenheim nach der Roten Karte gar nichts mehr fürs Spiel getan hat“, meinte Reus. „Und wir haben wieder überragende Moral und Mentalität gezeigt.“ Doch es fehlte nicht viel und der BVB hätte erneut mit leeren Händen dagestanden: Die Nachspielzeit war längst angebrochen, als Schulz mit viel Wucht in Richtung des langen Pfostens schoss, wo Ishak Belfodil lauerte – und das Kunststück fertig brachte, den Ball unbedrängt aus zwei Metern deutlich über das weitgehend leere Tor zu schießen. Auch diese Szene hatte Kehl im Kopf, als er resümierte: „Am Ende sind wir natürlich froh über den Punkt. Es ist etwas Glück dabei – wenn man die Hoffenheimer Chancen zusammen zählt, hatten sie doch einige mehr.“

Autor: Sebastian Weßling

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7 SC Freiburg 30 11 7 12 42:53 -11 40
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
4 RB Leipzig 15 10 3 2 35:10 25 33
5 Eintracht Frankfurt 15 7 7 1 26:14 12 28
6 Borussia Dortmund 15 8 3 4 28:21 7 27
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