„Wie geht’s?“, fragte der Journalist. „Gut“, antwortete Axel Witsel. Es war ein Dialog, wie er in dieser Banalität normalerweise nicht vorkommt, aber in diesem Fall steckte darin durchaus Nachrichtenwert. Denn Witsel hatte das 0:0 im Champions-League-Gruppenspiel gegen den FC Brügge nicht bis zum Abpfiff auf dem Platz erlebt, kurz vor Schluss musste der Belgier verletzt ausgewechselt werden. „Nur ein Krampf“, versicherte er nun kurz vor Mitternacht in den Katakomben des Dortmunder Stadions. Also kein Problem für das anstehende Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky)? „Kein Problem“, meinte Witsel.
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Es war nicht die einzige Nachricht, die für Erleichterung sorgte bei den Dortmundern. Auch Abdou Diallo hatte das Feld verletzt räumen müssen, auch bei ihm waren es allerdings nur Krämpfe – sagte zumindest Trainer Lucien Favre.
"Deswegen haben wir versucht, geduldig zu bleiben"
Es wäre aus BVB-Sicht dann aber auch deutlich zuviel des Schlechten gewesen, wenn zu einem enttäuschenden Ergebnis auch noch zwei verletzte Spieler gekommen wären. Das 0:0 gegen Brügge hatte zwar das Weiterkommen gesichert, aber auch die Tabellenführung gekostet – die hat nun Atlético Madrid mit zwei Punkten Vorsprung inne. Der BVB ist nun darauf angewiesen, dass die Spanier gegen Brügge ebenfalls patzen, sonst bleiben sie auf Platz zwei – und im Achtelfinale droht ein schweres Los.
„Wir haben schon erwartet, dass Brügge auf Konter spielt – aber nicht, dass sie so tief stehen“, meinte Witsel. „Uns hat auf den letzten 20 Metern vor dem Tor die Präzision und die Geduld gefehlt.“ Der BVB hatte die Gelegenheiten zur frühen Führung, nutzte sie nicht, und deswegen wurde es eine zähe Angelegenheit – auch weil der BVB das letzte Risiko scheute. „Wenn du nervös wirst und versuchst, ein Tor zu kassieren, kannst du schnell einen Konter und ein Gegentor kassieren“, warb Witsel um Verständnis. „Deswegen haben wir versucht, geduldig zu bleiben.“ Autor: Sebastian Weßling