Gewinner des Spiels: Mario Götze Es kommt einem längst wie eine Episode aus grauer Vorzeit vor, aber Mario Götze saß zu Saisonbeginn tatsächlich regelmäßig auf der Bank oder sogar auf der Tribüne. Inzwischen gehört er regelmäßig zu den stärksten Dortmundern, und das Spiel gegen den VfB Stuttgart war da keine Ausnahme: Als tiefer Spielmacher hinter dem Zehner Marco Reus und dem Mittelstürmer Paco Alcácer war er überall zu finden, präsentierte sich kämpferisch stark – und spielerisch sowieso: Seine perfekt getimten langen Pässe auf Alcácer (5., 14.) waren allererste Sahne. Wenn er so weiter macht, sollte er sich in die kommende Länderspielpause lieber keine privaten Termine legen.
Glückspilz des Spiels: Paco Alcácer Es fehlte nicht viel, und man hätte über eine Schaffenskrise von Paco Alcácer schreiben müssen. Der spanische Torjäger, der zu Saisonbeginn wohl noch mit verbundenen Augen aus der eigenen Hälfte getroffen hätte, lässt inzwischen immer wieder richtig gute Gelegenheiten liegen. Gegen Stuttgart machte er sich zunächst nach Götzes Zuckerpässen mit einer suboptimalen Ballannahme die Chancen selbst kaputt. Und die mögliche Vorentscheidung vergab er allzu lässig, als er beim Stand von 1:0 frei vor Zieler den Lupfer probierte, der Torhüter aber stehenblieb und den Ball abwehrte. Seine Teilnahme am Spiel war zudem ausbaufähig, sein Tempo ist ohnehin nicht das höchste. Aber dann kam ja die 84. Minute und Alcácer stand – so platt muss man es sagen – genau da, wo ein Torjäger stehen muss und hämmerte den Ball zum 2:1 ins Tor. Und aus dem Verlierer war ein Gewinner des Spiels geworden.
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Verlierer des Spiels: Abdou Diallo Über weite Strecken des Spiels verteidigte Borussia Dortmund gut, der VfB Stuttgart hatte kaum Chancen. Wenn er aber gefährlich wurde, hatte das meist mit Abdou Diallo zu tun. In der ersten Halbzeit gönnte er sich einen kurzen Sekundenschlaf, als Axel Witsel den Ball verlor – und ließ deswegen Nicolas Gonzales nach Steven Zubers Steilpass in Richtung Tor davonlaufen (31.). In der zweiten Halbzeit zeigte er beim Freistoß von Gonzalo Castro ein sehr originelles Stellungsspiel und ließ Marc-Oliver Kempf vollkommen unbedrängt zum Ausgleich einköpfen. Das muss dringend besser werden.
Stuttgarter des Spiels: Gonzalo Castro Eigentlich machte der Ex-Dortmunder Gonzalo Castro ein sehr ordentliches Spiel gegen seine früheren Mannschaftskollegen. Er war im Mittelfeld ein umsichtiger Ballverteiler und sicherte auch gegen den Ball gut ab. Dann aber kam er gegen Sancho zu spät, brachte den Dortmudner Angreifer zu Fall – und der Videoassistent war aufmerksam genug, zu erkennen, dass sich das Foul im Strafraum zugetragen hatte. Elfmeter, 0:1 – Castro schien den Titel als Pechvogel des Spiels sicher zu haben. Wenig später aber war er es, der per Freistoß den zwischenzeitlichen Ausgleich vorbereitete.
Autor: Sebastian Weßling