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BVB gegen Schalke: So war das Revierderby ohne Fans

Die Spieler des BVB feiern den Derbysieg vor der leeren Südtribüne.
Die Spieler des BVB feiern den Derbysieg vor der leeren Südtribüne. Foto: firo
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Die 180. Auflage des Revierderbys zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 (4:0) musste angesichts der Coronavirus-Pandemie ohne eine wichtige Komponente stattfinden: Den Fans. Die Vorstellungskraft war gefragt...

Samstag, 15.30 Uhr. Nach zehn Wochen Pause und endlosen Debatten unter Fans und Politikern pfeift Schiedsrichter Deniz Aytekin wieder ein Bundesliga-Spiel an. Es ist nicht irgendein Spiel, es ist das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04. Ein Duell, das wie kein zweites in Deutschland von Stimmung und Emotionen lebt, findet vor leeren Rängen statt.

"Ein Derby ohne Zuschauer, da blutet einem das Herz", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor dem Spiel. Doch auch er wusste, dass in Zeiten des Coronavirus nicht mehr drin ist: "Aber es ist jetzt der Best Case." Dieser ist bereits unmittelbar vor dem Anpfiff etwas befremdlich.

Statt einen mit 81.365 Fans gefüllten Hexenkessel bieten sich den Zuschauern am Fernsehgerät leere Ränge im Signal Iduna Park. Auf der Südtribüne, dort, wo normalerweise 25.000 Fans die berühmt-berüchtigte "Gelbe Wand" bilden und die Derby-Stimmung zum Überkochen bringen würden, ist lediglich grauer Beton zu sehen.

Es herrscht Stille - sofern man sich am TV-Gerät nicht für die von Sky bereitgestellte künstliche Einspielung von Fangesängen und Publikumsreaktionen entschieden hat. Keine Sprechchöre, keine Gesänge. Eine gespenstische Ruhe, die lediglich durch vereinzelte Rufe der Spieler und Betreuer unterbrochen wird, macht sich im Stadion breit. Und so hallte Aytekins Pfiff pünktlich durch das leere Stadion.

BVB gegen Schalke: Derbycharakter ohne Derbystimmung

Auch ohne Fans zeigten die Teams bereits nach wenigen Minuten, dass sie den Derby-Charakter der Partie verinnerlichten hatten. Der BVB und am Anfang auch Schalke hatten keinerlei Berührungsängste, pressten früh, agierten bissig im Zweikampf und legten eine Intensität an den Tag, die eines Derbys würdig war. Derby-Stimmung dagegen wollte und konnte dabei allerdings nicht richtig aufkommen.

Das Klatschen und die vereinzelten Aufschreie der Ersatzspieler, Trainer und Betreuer; die Tormusik, die bei den Treffern des BVB über die Stadionlautsprecher gespielt wurde, all das konnte die kollektiven Emotionen von den Rängen selbstverständlich nicht ersetzten. Es sind nämlich die Pfeifkonzerte bei Fehlentscheidungen, das Raunen bei einer Topchance und die explosionsartigen Jubelausbrüche über die Tore gegen den Erzrivalen, die den Fußball, vor allem aber ein solches Derby, zu einem einzigartigen Erlebnis machen, selbst zuhause auf der Couch.

Der Spielfreude des BVB tat dies keinen Abbruch, die schwarzgelbe Offensive wirbelte auch ohne Torgarantie Jadon Sancho und deklassierte die Schalker Defensive mit 4:0 Toren.

Feiern konnten die Dortmunder das allerdings nur unter sich. Am Ende des Spiels versammelten sich die Derbyhelden – natürlich mit ausreichend Sicherheitsabstand – vor der leeren Südtribüne und setzten spontan, wie später Julian Brandt im Sky-Interview verriet, zur Laola-Welle an. Die Fans und die Stimmung mussten sie sich vorstellen, genauso wie die Zuschauer vor dem Fernseher.

Denn wie Michael Zorc bereits sagte: Mehr ist momentan leider nicht drin...

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