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BVB-Angriffswucht wartet auf RWE

Der „schmutzige Sieg” von Wiedenbrück­ wurde bei Rot-Weiss Essen am Samstag ausgiebig genossen, aber nun soll der Ergebnislauf mit einer fußballerisch ansprechenden Leistung weitergehen. Am besten schon am Dienstagabend (19 Uhr) im alt ehrwürdigen Stadion Rote Erde, wo RWE durch einen Sieg bei der U?23 des BVB in der Fußball-Regionalliga einen richtigen Satz nach vorne machen könnte. „Das wird ein ganz anderes Spiel auf einem ganz anderen Platz, und es wird Zeit für uns, dass wir auch mal gegen eine Top-Drei-Mannschaft gewinnen”, fordert RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas.

Der Zeitpunkt scheint nicht ungünstig: Das Team von Trainer Jan Siewert befindet sich momentan in einer Ergebniskrise, wie zuletzt das 0:2 daheim gegen den Gladbacher Nachwuchs verdeutlichte. Der einstige Viktoria-Jäger Nummer eins hat sich längst in eine Spitzengruppe eingegliedert, in die auch das Team von Trainer Karsten Neitzel­ wieder vorstoßen könnte. Und danach winken in zwei Heimspielen gegen Düsseldorf und Rödinghausen­ zwei Chancen, sich auch weiterhin oben festzusetzen und der Winterpause einigermaßen gelassen entgegenzusehen.

Doch die Aufgabe im Schatten der großen BVB-Arena wird nicht einfach, unabhängig davon, ob die Erste, die zeitgleich in der Champions League beschäftigt ist, Spieler aus dem Profikader herunterschickt. „Der BVB hat eine richtig gute Mannschaft, die ihre Qualitäten gerade in der Offensive besitzt. Mit Joseph Boyamba und Sergio Gomez verfügen sie über Akteure, die das schnelle Umschaltspiel bestens beherrschen”, sagt Lucas.

Offen bleibt auf Gästeseite, ob man dieser Angriffswucht mit einer Dreier- oder Viererkette begegnen wird. In Wiedenbrück zeigte die Dreierkette ihre Tauglichkeit, aber Trainer Karsten Neitzel soll in seiner bisherigen Karriere erst zweimal darauf zurückgegriffen haben. Ob Dreier-, Vierer- oder falsche Perlenkette: Entscheidend wird sein, wie sich RWE in die Aufgabe reinknien wird. Dabei ist es sicherlich nicht von Nachteil, dass die Roten wieder auf ihren Capitano zurückgreifen können. Benjamin Baier hat seine Gelbsperre in Wiedenbrück­ neben der Trainerbank verbracht, sicherlich nicht seine Lieblingsposition. „Benni ist nicht umsonst unser Kapitän, es gibt immer wieder Phasen im Spiel, wo es gut ist, ihn im Mittelfeld zu wissen”, betont Jürgen Lucas.

Ansonsten gibt es wohl wenige Gründe, an der Startelf von Wiedenbrück­ etwas zu ändern. Auch der Wert eines Stürmers wie Enzo Wirtz von der Ersatzbank hat sich wieder einmal bestätigt. „Es ist sicherlich nicht sein Traumjob, immer eingewechselt zu werden, aber er nimmt die Rolle gut an, und er ist da, wann immer er gebraucht wird. Vier Pflichtspieltore sprechen eindeutig für ihn”, freut sich der Sportdirektor, den 22-Jährigen in der Hinterhand zu wissen.

Zumal Torjäger Marcel Platzek nach seiner zehnwöchigen Verletzungspause verständlicherweise nicht gleich wieder bei 100?Prozent ist. „Er hat jetzt fünfmal vor Wiedenbrück mit der Mannschaft trainiert, aber er ist ein totaler Wettkampftyp”, weiß Jürgen Lucas, dass bei Platzo bald wieder der Knoten platzen wird. Vielleicht schon am Dienstagabend im Stadion Rote Erde.

Autor: Ralf Wilhelm