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„Wahnsinnig enttäuscht“
Bundestrainer Löw resigniert in der Causa Özil

Foto: firo
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Bundestrainer Joachim Löw hat sich schwer enttäuscht gezeigt von seinem langjährigen Weggefährten Mesut Özil, der nach der enttäuschenden Weltmeisterschaft 2018 in Russland seine Karriere im DFB-Dress beendete. 

"Ich war wahnsinnig enttäuscht - nicht unbedingt darüber, dass er zurückgetreten ist, sondern dass er mich nicht informiert hat", berichtete Löw bei seinem Auftritt im Aktuellen Sportstudio des ZDF am Samstagabend.

Die bisherigen Versuche Löws, Özil zu erreichen, scheiterten. Sowohl am Telefon als auch bei einem gemeinsamen Besuch Löws mit Nationalmannschafsdirektor Oliver Bierhoff bei Özils Arbeitgeber, dem englischen Top-Klub FC Arsenal. "Ich habe mehrfach versucht, ihn zu sprechen, aber es gehören zwei dazu. Bisher gab es kein Signal von ihm. Es gab keinen Kontakt. Ich hätte mir das anders gewünscht, aber wenn es jetzt so sein muss. dann ist es eben so", resigniert Löw.

Spielmacher Özil hatte die Ära des Bundestrainers Löws seit der WM 2010 entscheidend geprägt. Auch nach schlechten Leistungen hielt Löw stets und immer an seinem Spielmacher fest und rückte auch dann nicht von dessen Seite, als sich der türkischstämmige Gelsenkirchener wenige Wochen vor der WM mit dem umstrittenen türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan fotografieren ließ.

Ein Politikum, in das auch Özils Nationalmannschaftskollege Ilkay Gündogan - ebenfalls auf dem Foto - verstrickt war. Gündogan aber äußerte sich anschließend zur Sache, Özil nicht. In seiner Rücktrittserklärung warf er dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und seinem Präsidenten Reinhard Grindel Rassismus und Unfähigkeit vor.

Löw gilt seinen verdienten Weggefährten gegenüber als höchst loyal. Auch darum bleibt er bei seiner Meinung, dass die Weltmeister von 2014 wie Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Mats Hummels, Toni Kroos und Thomas Müller noch wichtig für die Nationalmannschaft sein werden. "Der Manu war der allerbeste Torhüter überhaupt. (...) Er ist unser Kapitän und wahnsinnig wichtig für uns. Wenn nichts außergewöhnliches passiert, dann bleibt er bis zur EM 2020 unser Torwart Nummer 1", sagte Löw, kündigte aber auch an, dass der Herausforderer Marc-André ter Stegen im nächsten Jahr "seine Chancen" erhalten werde.

Ob er denn noch mit Münchens Innenverteidiger Jérôme Boateng plane, wurde Löw noch gefragt: "Das wird man sehen. Am Ende zählt die Leistung. Ich bin kein Hellseher, Ich weiß nicht, wie seine Form im nächsten Jahr sein wird. Von daher lässt man sich als Trainer alles offen. Ich plane mit allen, die gut sind." Autor: Daniel Berg

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