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Bölstlers Tage dürften beim WSV gezählt sein

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Chaos total beim Wuppertaler Sportverein. Erst treten diverse Vorstands- und Verwaltungsratsmitglieder zurück und plötzlich kehrt Alexander Eichner als Vorstandssprecher zurück. Ein Kommentar.

Noch vor wenigen Wochen schien beim Wuppertaler SV wieder alles gut zu sein. Nach der Bekanntgabe der finanziellen Schieflage wurden Leistungsträger abgegeben und eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen, um die aktuelle Saison zu retten und das Etat-Loch zu stopfen. Mit Erfolg.

Stadt, Fans, Sponsoren standen wie eine eins hinter dem Wuppertaler SV und zeigten das, was so lange von Finanzchef Lothar Stücker und Sportchef Manuel Bölstler propagiert wurde: eine rot-blaue Einheit. In schweren Zeiten zeigt sich die wahre Stärke einer Familie, einer Freundschaft, einer Firma oder auch eines Fußballvereins. Die Fans zeigten, dass sie auch zum WSV stehen, wenn dieser ihre Hilfe - in finanzieller Hinsicht - benötigt. [article=407025] Nach der erfolgreichen Crowdfunding-Aktion sollte es auf in bessere Zeiten gehen[/article]. Doch nichts da! Interne Querelen und Streitereien führten nur wenige Wochen nach der finanziellen Rettung des WSV zum Chaos, zu Machtkämpfen hinter den Kulissen. Da sollte beispielsweise die Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied Maria Nietzsche zu einem Rücktritt bewegt werden. Warum? Das wissen nur diejenigen, die Nietzsche dazu bewegen wollten. Ein fader Beigeschmack bleibt.

Dass ausgerechnet Lothar Stücker und Manuel Bölstler ihre Rücktritte, die Gesichter des WSV, als Vorstände bekanntgaben, kam zu diesem Zeitpunkt, zu Wochenbeginn, sehr überraschend. Die Fans haben dem WSV in den schweren Tagen und Wochen unter die Arme gegriffen. Stücker und Bölstler haben sich nun davongemacht. Bölstler dazu noch im wahrsten Sinne des Wortes. Mitten im Chaos verabschiedete er sich in einen einwöchigen Urlaub in die portugiesische Sonne. Einen ungünstigeren Zeitpunkt hätte er nicht finden können. Doch er will zurückkehren - zum WSV zurückkehren. Denn den Posten als Sportlicher Leiter will der Ex-Profi behalten - wie vertraglich vereinbart.

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Diese Rechnung hat er wohl ohne Alexander Eichner gemacht. Den neuen starken Mann beim WSV, der als Vorstandssprecher an die Hubertusallee zurückgekehrt ist. Einst ging Eichner, weil er Bölstler nicht mehr Macht im Verein geben und diesen nicht zum Sportvorstand ernennen wollte. Bölstler setzte sich jedoch durch und erhielt einen neuen Vertrag als Sportvorstand und Sportlicher Leiter bis zum 30. Juni 2020. Das war nicht im Sinne Eichners. [article=339784]Offiziell hieß es, dass Eichner zurücktrat, weil ihn berufliche Dinge dazu zwangen[/article]. Das war aber nur die halbe Wahrheit. Er handelte konsequent, konnte sich mit dem neuen Weg des WSV nicht mehr identifizieren und nahm seinen Hut.

Eichner stand für ein konservatives finanzielles Geschäftsmodell ein. Heißt: Eichner wollte den WSV finanziell sanieren und keine Risiken eingehen - sportliches Regionalliga-Mittelmaß oder gar Abstiegskampf einkalkuliert. Stücker und Bölstler sahen dies anders. Sie wollten angreifen und den WSV bis 2020 wieder in der Sportschau sehen. Der Drittliga-Aufstieg sollte her. Welche Risiken der WSV dafür eingegangen ist, hat man in der vergangenen Winterpause gesehen.

Dass weder Stücker noch Bölstler sich einer Schuld bewusst sind, ist ihre persönliche Einschätzung. Klar dürfte es aber für jedermann sein, dass ein Finanzchef, der einen Überblick über die Zahlen des Vereins haben muss, und ein Sportchef, dem die Zahlen für etwaige Transferaktivitäten vorgelegt werden, genau wissen sollten, was sie tun.

Sportlicher Erfolg spricht für Manuel Bölstler

Man muss an dieser Stelle aber auch deutlich betonen, dass der sportliche Erfolg für Manuel Bölstler spricht. Regionalliga-Aufstieg, Tabellenplatz zwei und Niederrheinpokal-Finale und -Halbfinale: Diese jüngsten Erfolge des Wuppertaler Sportvereins sind eng mit den Namen Bölstler verbunden. Spielertransfers wie die von Andreas Ivan (New Yord Red Bulls), Christopher Kramer (TSV Steinbach) oder Jonas-Erwig Drüppel (Rot-Weiss Essen) ebenfalls. Bölstler konnte immer wieder sehr gute Spieler zum WSV locken - trotz großer Konkurrenz. Diese Frage muss aber aufgrund der jüngsten finanziellen Schwierigkeiten auch erlaubt sein: Zu welchem Preis erhielt der WSV die Erfolge der letzten Jahre?

Ob die Rücktritte von Stücker und Bölstler eine Flucht nach vorne oder doch vielleicht Schuldeingeständnisse sind, bleibt offen. [article=412260]Denn die Rücktrittserklärungen lassen einige Fragen übrig[/article].

Eichner muss die Bölstler-Personalie lösen und beantworten - im Sinne des Vereins

Jetzt ist Eichner da. Die Frage muss erlaubt sein: Wie lange wird Bölstler noch beim WSV das sportliche Sagen haben? Zumal es im Umfeld brodelt. Den "halben Rücktritt" von Bölstler kann kaum jemand unter den WSV-Fans für gut heißen. Zudem: Es ist kaum vorstellbar, dass sich Eichner und Bölstler noch einmal aussprechen und alles auf Null stellen. Zu unterschiedlich sind ihre Philosophien. Eichner (58), der konservative Zahlenmensch, und Bölstler, der 35-jährige, hoch ambitionierte Manager, der den Verein, aber natürlich auch sich selbst nach vorne bringen will. Problem: Bölstler besitzt in Wuppertal noch einen gut dotierten Vertrag bis Sommer 2020. Rückkehrer Eichner ist sofort gefragt und muss Lösungen liefern - mit oder ohne Bölstler, aber: im Sinne des Vereins.

Autor: Krystian Wozniak

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