Am Telefon erinnert sich VfL Bochum-Legende Marcel Maltritz zurück: „Es ist bestimmt schon 30 Jahre her gewesen, dass ich ein Fußballspiel auf Asche bestritten habe.“ Bis zum vergangenen Sonntag. Denn da feierte der 40-Jährige ein irres Comeback als Fußballspieler in der Kreisliga B. Mit zwei Toren und einer Vorlage in der Nachspielzeit war der frühere Innenverteidiger des VfL Bochum der Garant für den Sieg von DJK Teutonia Ehrenfeld auswärts bei RW Leithe.
„Besser geht es natürlich nicht“, findet auch Maltritz noch vier Tage nach dem Asche-Triumph: „Es hat Riesenspaß gemacht, auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass ich noch einmal auf Asche spielen würde. Ich habe mir zwischenzeitlich gedacht: Hoffentlich werde ich nicht gefoult.“ In der 42. Spielminute traf Maltritz zum 1:1, legte im zweiten Durchgang mit dem erneuten Ausgleich zum 2:2 nach - dann die Vorlage zum Siegtreffer in der Nachspielzeit. Der Erfolg wurde im Nachgang kreisligawürdig gefeiert.
Bier und Telefon in der Kabine - Bochum-Zeugwart Pahl als treibende Kraft
„Das Bier nach dem Abpfiff gehört im Amateurfußball natürlich dazu. Da kannst du vor dem Spiel auch einfach noch einmal telefonieren oder die Musik voll aufdrehen.“ Am kommenden Sonntag wird Maltritz erneut auf dem Platz stehen - dann zuhause gegen die SG Linden-Dahlhausen. „Ich versuche schon, regelmäßig zum Training und zu den Spielen zu kommen“, kündigt der 328-fache Spieler des VfL Bochum an. Doch eigentlich hatte er das zuvor nie geplant.
Der Grund für das Maltritz-Comeback: Bochum-Zeugwart Andreas, „Andi“, Pahl. Er baggerte schon länger, um den gebürtigen Magdeburger von einem Engagement zu überzeugen. Maltritz: „Andi ist in Bochum ein bunter Hund, wir sind sehr gut befreundet. Er hat noch einmal richtig gebohrt und dann war ich auf einmal angemeldet.“
Maltritz verfolgt Bochum - will zu jedem Heimspiel kommen
Seinen VfL Bochum verfolgt der Zweitliga-Meister von 2005/2006 natürlich auch noch. Am Freitag treffen zwei seiner Ex-Klubs aufeinander, von 2001-2004 spielte Maltritz nämlich für den Hamburger SV, ehe es ihn nach Bochum verschlug: „Das Programm ist nicht ohne. Erst das Spiel beim HSV, dann Wehen, dann Stuttgart. Trotzdem kann der VfL auch in Hamburg gewinnen, keine Mannschaft ist stabil.“ Generell versuche er darüber hinaus zu jedem Heimspiel ins Ruhrstadion zu gehen: „Das ist einfach Pflicht.“